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Buxoro FC |
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15.10.2006, Buxoro Sport Majmuasi, Oliy Liga (Premier League) |
Die Stadt Bukhara - in heimischer Schreibweise Buxoro - gehört zu den größten Sehenswürdigkeitens Zentralasiens, so daß man hier im
Gegensatz zu vielen anderen Städten der Region überall Touristen begegnet, die häufig in ganzen Reisegruppen per Führung unterwegs sind und sich die prächtigen Sehenswürdigkeiten - vor allem Moscheen und Madrassas (Religionsschulen) - vorführen lassen. Der Fußball spielt in der 2500 Jahre alten Ansiedlung, die durch ihre strategisch hervorragende Lage an der Seidenstraße zu Reichtum kam, zumindest touristisch keine Rolle, aber dennoch gibt es hier einen Erstligisten, der einfach unter dem Namen Buxoro FC dem Ball nachjagt und in dieser Saison noch ein paar Zähler benötigt, um diesen Status zu erhalten, denn ein Vorsprung von sieben Zählern auf den einen noch offenen Abstiegsplatz können bei sechs noch zu spielenden Partien schnell dahinschmelzen. Vielleicht sind die Gäste von Navbahor Namangan da nicht mal der übelste Gegner, denn das Team hat neun Punkte mehr als die Kicker aus Bukhara auf dem Konto, so daß es nach unten abgesichert ist, der Abstand nach oben ist aber wiederum so groß, daß man auch in dieser Richtung keine Ambitionen mehr hat.
Die Anfangsphase kann eine solche Einschätzung aber zunächst nicht bestätigen, denn es sind die in Rot spielenden Gäste, die sofort das
Heft in den Hand nehmen und, nachdem sie bereits zwei klare Torchancen vergeben haben, in der 15. Minute mit 1:0 in Führung gehen, als eine Ecke nach einer unübersichtlichen Situation aus dem Gewühl im Tor landet. Das ist dann aber das Signal für die Kicker von der Seidenstraße, selbst zur Offensive zu blasen. Zwei Minuten nach dem Rückstand kommen die Hausherren zu ihrer ersten dicken Chance, aber das Leder geht knapp am langen Pfosten vorbei, doch schon zwei Minuten später heißt es 1:1, dabei hat man direkt zuvor eine klare Torchance dilettantisch vergeben, als ein Spieler am langen Pfosten frei vor dem leeren Tor den Ball nicht trifft. Buxoro setzt aber sofort nach, man bringt die Flanke nach innen und der Fauxpas von zuvor wird mit einem knackigen Schuß vom Elfmeterpunkt bereinigt. In der Folge gibt es ein offensives Spiel beider Teams, wobei die Vorteile weiter bei den Hausherren liegen. Im zweiten Abschnitt landet der Ball dann auch zum vermeintlichen 2:1 im Netz, doch der Linienrichter hat eine - wohl nicht existierende - Abseitsposition angezeigt. Ein weiteres Mal hat Buxoro Pech mit einer knappen und wohl wieder falschen Abseitsentscheidung, als man um eine gute Chance zum Flanken gebracht wird, am Ende entscheidet der Schiedsrichter dann die Partie aber doch noch zugunsten der Hausherren, als er in der 86. Minute einen sehr fragwürdigen Foulelfmeter gibt. Trotz vehementer Proteste der Spieler von Navbahor hat der Unparteiische, der Minuten braucht, um die Lage unter Kontrolle zu kriegen und den Elfmeter ausführen zu lassen, natürlich kein Einsehen und das Leder landet zum durchaus verdienten 2:1-Erfolg für Buxoro im langen Eck des Gästetors.
Hin und wieder wird mal sporadisch mit einem schwer verständlichen Sprechchor angefeuert - Buxoro heißt das jedenfalls nicht - und
manchmal gibt es Anfeuerungen, bei denen ein Vorsänger etwas wie "Nada" klingendes vorgibt und die Menge mit "Gol!" antwortet, so daß sich zumindest der zweite Teil des Spruchs auch dem nicht Sprachkundigen erschließt, während der erste wohl so etwas wie "Vorwärts" heißen dürfte, denn der Chant wird zwar auch, aber nicht nur bei Eckstößen zum Besten gegeben. Die kritischen Abseitsentscheidungen des Schiedsrichters nehmen die Heimfans - andere sind nicht zu sehen - erstaunlich gelassen hin, erst bei den Diskussionen um den Elfmeter gehen die Emotionen auch auf der Tribüne etwas hoch, bevor sich das im Torjubel zum 2:1 entlädt.
Das Stadion Buxoro Sport Majmuasi gehört - siehe oben - sicherlich nicht zu den Gebäuden, die der typische Bukhara-Tourist zu Gesicht bekommt, dabei ist es gerade mal ein paar Minuten Fußweg entfernt von
einer der Sehenswürdigkeiten der Stadt, dem Brunnen Lyabi-Hauz am Rande des historischen Zentrums, der bereits seit dem 17. Jahrhundert als Begegnungsstätte und zum Relaxen an heißen Sommertagen, die hier 50
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