DJK Ammerthal |
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04.05.2014, Sportgelände Pürschläger Weg, Bayernliga Nord |
Die DJK Ammerthal wurde am 9.2.1958 in der gleichamigen Gemeinde in der Oberpfalz gegründet. Hier kickte man in
der Folge ohne große überregionale Beachtung in der Kreisliga Amberg, bevor in den 1990er Jahren der Aufstieg
des Clubs begann, als man zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Bezirksliga Oberpfalz erreichte. So richtig
los ging es dann ab 2006, als der Club unter dem neuen Trainer Robert Ziegler die Aufstiegsspiele aus der
Bezirksoberliga erreichte. Die gingen zwar noch verloren, aber 2009 klappte es dann auf dem gleichen Weg und man
hatte die Landesliga Bayern Mitte erreicht, aus der es 2011/12 im Rahmen der Reform von Regional- und Bayernliga
weiter in die Bayernliga Süd ging. Hier braucht man noch ein paar Zähler, um die Abstiegsrelegation sicher zu
umschiffen, während der heutige Gegner von der - seit 2012 aus dem Hauptverein ausgeliederten und unter neuem
offiziellen Namen laufenden - SpVgg Oberfranken Bayreuth die Liga verlassen wird. Es geht allerdings nach oben für
den frühreren Zweitligisten, der den Aufstieg in die Regionalliga bereits sicher hat und von daher in der kommenden
Spielzeit zumindest wieder viertklassig sein wird.
Eine Formulierung wie "Die Gäste verschlafen die Anfangsphase völlig und werden von der DJK Ammerthal eiskalt
erwischt" hat etwas phrasenhaftes, beschreibt aber am heutigen Tag vortrefflich die ersten Minuten der Partie,
in denen die Gastgeber zunächst nach zwei Minuten einen schönen Spielzug abschließen, indem Bastian Leikam das
Leder ins leere Tor schiebt und sieben Minuten später Carmine de Biasi nach schöner Einzelleistung erneut frei
vor dem - diesmal allerdings noch von Goalie Andreas Sponsel gehüteten Gehäuse Bayereuths - auftaucht und keine
Mühe hat, eben diesen Torhüter zum 2:0 zu überwinden. Danach wird Bayreuth aktiver und versucht, das Ergebnis
zu korrigieren, aber zumeist haben die Oberpfälzer das Geschehen unter Kontrolle und, wenn es dann doch einmal
knapp für sie wird, verziehen die Bayreuther Stürmer, einmal rettet auch das Aluminium für Ammerthal. Das
setzt sich in der zweiten Hälfte fort, in der es dann auch wieder den einen oder anderen gefährlichen Konter
der DJK gibt, doch Tore fallen auf beiden Seiten nicht mehr. Folgerichtig bleibt es beim Spielstand von 2:0,
der für die DJK Ammerthal einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt bedeutet und bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth
wohl angesichts der feststehenden Meisterschaft auch keine große Trauer mehr auslösen dürfte.
Der Besuch von 470 Zuschauern kann sich durchaus sehen lassen, wobei trotz der Bedeutungslosigkeit der Partie
viele Zuschauer aus dem etwa 100 km entfernten Bayreuth ihr Team begleitet haben und um den Platz verstreut zu
finden sind, oder was auf etwa 30 der Gästefans zutrifft, die einen kleinen Supportblock bilden, der sich mehr mit
der Bayernligameisterschaft beschäftigt als mit der heute überschaubar guten Vorstellung der SpVgg. Vom
Rekordbesuch der Spielzeit ist man allerdings weit entfernt, denn der geht auf das Derby gegen den 1. FC Amberg
zurück - das Spiel gegen die Kicker aus der gut sechs Kilometer entfernten Nachbarstadt wollten 2000 Menschen
sehen, und auch zum zweiten Oberpfalz-Derby gegen die SpVgg Weiden hat es mit 500 Menschen ein paar mehr
an den Pürschläger Weg gezogen als beim heutigen Kick gegen Bayreuth.
Das Sportgelände am Pürschläger Weg hat wenig von einem höherklassigen Fußballstadion, dafür aber umso mehr von
Dorfidylle. Zwar hat man eine Längsseite mit zwei kleinen Bereichen von Stufen versehen und so für etwas
Ausbau gesorgt, aber im großen und ganzen besteht die Anlage aus dem Fußballfeld und sonst nichts. Ein zweiter
Rasenplatz liegt etwas ab, und hinter einem Tor gibt es noch das Vereinsheim der DJK, das über eine kleine
Brücke zu erreichen ist, weil zwischen Platz und Gebäude ein Graben verläuft. Da die Platzanlage in einem -
eben dem Pürschläger - Tal gelegen ist, sorgen eher die umliegenden Hügel für eine schöne Kulisse als der
rudimentäre Ausbau des Sportplatzes. In diesem Zusammenhang ist vor allem der Anblick auf der Gegenseite zu
nennen, wo man auf die auf einem Berg gelegene Ansiedlung von Ammerthal blickt, von der zwar nur ein minimaler
Teil durch die Bäume zu erkennen ist, darunter befindet sich aber der Turm der schmucken Liebfrauenkirche, die auf eine über
tausendjährige Geschichte zurückblickt und vom Mittelalter bis zur Reformation sowie später vom 17. bis 19.
Jahrhundert als regionale Wallfahrtskirche diente.
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