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Dukla Banská Bystrica |
Duklafans BB |
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19.07.2003, tadión tiavničky, Corgoň Ligy |
Bereits am ersten Spieltag der neuen Saison treffen sich in Banská Bystrica der hier ansässige Wiederaufsteiger Dukla und der
aktuelle Meister vom MK ilina. Zu Beginn der Saison 1999/2000 feierte das Team aus der Mitte der slowakischen Republik mit der Qualifikation für den UEFA-Pokal den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte. Nach sieben Jahren in der slowakischen Eliteliga schien man sich auf dem Top-Level etabliert zu haben, aber nicht nur im Europapokal folgte das Aus stehenden Fußes - bei einem Gegner wie Ajax Amsterdam wohl nicht unerwartet. Auch aus der ersten Liga stürzte Dukla ab, zum Saisonende mußte man als Vorletzter der Tabelle den Ligaplatz räumen und es folgten drei lange Jahre, bevor es in dieser Spielzeit wieder zurück nach oben ging. Nach oben führte auch der Weg des MK ilina, der zuletzt zweimal in Folge den Meistertitel der Slowakei erringen und den übermächtigen Hauptstadtteams aus Bratislawa zwei Titel abluchsen konnte, was vorher nur dem inzwischen selbst abgestiegenen 1. FC Kosica gelang. Dukla Banská Bystrica hat heute als Liganeuling die Chance, mit einem achtbaren Ergebnis gegen den Champion der Saison von Anfang an ein positives Moment zu verleihen, könnte aber andererseits bei einer Niederlage gleich zu Saisonbeginn in den Tabellenkeller rutschen, mit einem Auswärtsspiel bei Dubnica und einem Heimspiel gegen Slovan Bratislava hat der Aufsteiger ein schwieriges Auftaktprogramm erwischt.
Es entwickelt sich sofort eine recht muntere Partie, da beide Teams sofort den Weg zum gegnerischen Tor suchen und
offensichtlich den Führungstreffer erzielen wollen. Mit fortschreitender Partie neigt sich die Waagschale in dem zunächst eher ausgeglichenen Spiel immer mehr zugunsten der Gastgeber, was wohl letztendlich dazu beiträgt, daß es am Ende beim torlosen Remis bleibt. Offensichtlich ist das Personal des Aufsteigers einfach nicht abgeklärt genug, um seine Torchancen zu nutzen, obwohl die Abwehr von ilina durchaus nicht immer im Bild ist. Am Ende kommt es so zu einem Unentschieden, mit dem man bei Dukla wohl zufrieden sein wird, aber dennoch wird man wohl auch beim Aufsteiger die Augen nicht davor verschließen können, daß am heutigen Spieltag - besonders im zweiten Abschnitt - mehr drin gewesen wäre. Immerhin konnte man seinem Publikum unterhaltsamen Fußball bieten, der mit Sicherheit als Motivationshilfe dienen sollte, im weiteren Saisonverlauf wiederzukommen und Spiele bei Banská anzugucken.
Heute jedenfalls ist das Heimpublikum über weite Strecken voll bei der Sache - zumindest für slowakische Verhältnisse. Man hat einige Transparente am Zaun angebracht, präsentiert immer mal wieder ein paar Schwenkfahnen und hat auch eine Blockfahne zu bieten. Auch akustisch supporten die Dukla-Fans ihr Team wieder und wieder, wobei die vielleicht 50 angereisten Gästefans durchaus dagegenhalten. Am liebsten würde man sicher auf beiden Seiten einen Treffer des eigenen Teams bejubeln, aber dieser Saisonauftakt bleibt dann ja doch letztendlich beiden Fangruppen verwehrt.
Das tadión tiavničky brilliert vor allem mit einer vergleichsweise neuen Tribüne, die bei
näherer Betrachtung aber sicher auch bereits einige Jahr auf dem Buckel hat. Hier nimmt man zum Großteil auf roten und beigen Metallbänken Platz, in der Mitte aber auch auf roten Plastikklappsitzen, mit denen ein abgeteilter VIP-Block ausgestattet ist. Wettergeschützt sind die Zuschauer hier durch die zunächst ansteigende und dann Richtung Platz hin gebogene Überdachung, die von zehn Stützpfeilern in einer der mittleren Sitzreihen gehalten wird und ihrerseits ein paar rechteckige Balkone - Presselogen? - trägt. Der Rest der Anlage präsentiert sich als ovale Schüssel, in der die Zuschauerränge durch die vorhandene Laufbahn sehr weit vom Platz entfernt sind - vor der Haupttribüne gibt es zusätzlich zu der Laufbahn zwischen Rängen und Spielfeld noch die Trainerbänke, die Weitsprunganlage und ein paar Rasenstreifen. Der Rest der Anlage verfügt ebenfalls größtenteils über Metallbänke in Beige und Rot - Ausnahme sind nur die Bereiche hinter den Toren, wo man klassische Stehplätze in Betonstufenbauweise vorfindet. Die Gegenseite ist im mittleren Bereich von einer Art Marathontor unterbrochen, oberhalb dessen eine Anzeigetafel untergebracht ist - eine zweite Anzeigetafel gibt es in einem Kurvenbereich. Ganz beeindruckend sind die mächtigen Flutlichtmasten anzuschauen, die sich auf einer Dreibeinkonstruktion - der Mast selbst ist eins der Beine - in die Anlage hineinbeugen. Blickt man über die Stadionbegrenzungen hinaus, bietet sich dem Zuschauer ein netter Anblick, ist doch das Stadion selbst ebenso dicht mit Bäumen bewachsen wie die im Hintergrund zu erkennenden Hänge des Hohen Tatragebirges.
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