Als Borussia Mönchengladbach am 1. Spieltag der aktuellen Bundesligasaison nach Dortmund kam, erwarteten viele beim VfL eine Wiederholung der furiosen Vorsaison, die für die Elf vom Niederrhein mit der Qualifikation für die UEFA Champions League endete. Am Ende gab es eine ernüchternde 0:4-Niederlage gegen einen furios aufspielenden BVB, die gleichzeitig der Auftakt einer schwarzen Serie für Gladbach war. Nach fünf Spielen und fünf Niederlagen trat überraschend Trainer Lucien Favre zurück, was allgemein als weiterer Rückschritt betrachtet wurde, aber Nachfolger André Schubert brachte die Fohlen zurück in die Spur - zum Auftakt der Rückrunde könnte man mit einem Sieg dem Tabellenvierten Hertha BSC bis auf einen Punkt auf die Pelle rücken. Heute kommmt der BVB zum Rückspiel in den Borussia-Park und die Westfalen haben eine konstante Hinrunde mit kleineren Rückschlägen hingelegt, wobei das letzte Spiel der Hinrunde, eine 1:2-Niederlage beim 1. FC Köln, sicherlich zu diesen Rückschlägen zu zählen ist und man sich von daher heute besser verkaufen will als vor einem guten Monat in Müngersdorf.

Beide Mannschaften treten von Beginn an offensiv auf, wobei es zunächst der BVB ist, der das Kommando übernimmt, aber diverse Male scheitert - vor allem Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang hat einen schwarzen Tag erwischt. Die heimischen Borussen kommen im Laufe der ersten Hälfte besser ins Spiel und es hat eine gewisse Tragik aus Sicht der Hauseherren, dass ausgerechnet in dieser Phase das 0:1 fällt, das zudem noch von Marco Reus erzielt wird, der früher für die rheinische Bourussia die Schuhe geschnürt hat. Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff sind die Westfalen also in Führung gegangen und sechs Minuten nach der Pause erhöhen sie auf 0:2, wobei es Henrik Mkhhitaryan ist, der einen schönen Spielzug erfolgreich abschließt. Das scheint die Vorentescheidung zu sein, aber sieben Minuten später ist es Raffael, der die Hausherren zurück ins Spiel bringt, als er einen fast vertändelten Spielzug beendet, indem er Dortmunds Jo-Hoo Park an der Strafraumgrenze aussteigen lässt und das Leder im Tor von Roman Bürki unterbringt. Jetzt steht Gladbach mehrmals kurz vorm Abschluß, aber in der 75. Spielminute bringt ein erneut schöner Spielzug die Entscheidung, wobei sich mit Ilkay Gündogan der beste Spieler des heutigen Tages in die Torschützenliste einträgt, nachdem er an den beiden BVB-Toren davor jeweils als Vorbereiter beteiligt gewesen ist - beim Spielstand von 3:1 für die Gäste bleibt es dann auch, bis der souveräne Schiedsrichter Felix Brych aus München die Partie beendet.

Der Support auf Heimseite beschränkt sich während des Großteils der Partie auf den Fanblock hinter dem nördlichen Tor, in dem man zeitweise mit diversen Doppelhaltern und Schwenkfahnen zugange ist und auch den einen oder anderen Gesang zum besten gibt. Das mag teilweise auch am Spielverlauf liegen, denn die eine Gelegenheit, zu der es richtig laut wird, ist die Phase kurz nach dem 1:2, in der der VfL Chancen hat, die Partie zu kippen. Die Gästefans sind - wie üblich - im Diagonalblock Südost untergebracht und sorgen hier für recht durchgängigen akustischen Support, der meistens trotz ihrer Unterzahl recht gut wahrnehmbar ist - am Ende feiert man den Sieg seiner schwarz-gelben Farben dann noch mit einer zünftigen Schalparade.