BSC Brunsbüttel |
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21.07.2012, Sportanlage Olof-Palme-Allee, SHFV-Pokal |
Der Ball Spiel Club Brunsbüttel entstand 1967 aus einer zeitversetzten Dreierfusion, bei der sich am 21. April zunächst
TSV und VfB Brunsbüttelkoog zum BSC Brunsbüttelkoog zusammenschlossen und sich gegen Ende des Jahres noch der BSV
Brunsbüttel dem neuen Verein anschloß. 1970 nahm der Club an der Endrunde um die Deutsche Amateurmeisterschaft teil,
wo man die erste Runde gegen Union Böckingen überstand und erst in der zweiten Runde gegen den FV Eppelborn
die Segel streichen mußte. Auch in der Endrunde des DFB-Pokals nahm der Club einmal teil und mußte - was 1970 noch
möglich war, auswärts bei Eintracht Frankfurt antreten und man mit 1:6 verlor. Zwischendurch hatte man noch einmal erfolglos
an der Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord teilgenommen, danach verbrachte man aber lange Zeit mit dem Pendeln zwischen
Bezirks-, Landes- und Verbandsliga. Seit 2008 steht die erste Mannschaft, bei der meistens von "die Liga" die Rede ist,
in der Verbandsliga, und als Verbandsligist empfängt man auch die KSV Holstein Kiel, die natürlich heute als haushoher Favorit nach Brunsbüttel kommmt. Mit den Kieler Störchen stellt sich immerhin ein Ex-Meister in Brunsbüttel vor, hatte
Holstein doch 1912 die Trophäe in den Norden holen können. Die letzten Auftritte der Gäste im DFB-Pokal sind noch
gut in Erinnerung, die letzte Saison erst im Viertelfinale des Wettbewerbs am späteren Double-Sieger BV Borussia 09 Dortmund scheiterten.
Erwartungsgemäß ist "die Liga" am heutigen Tag das eindeutig unterlegene Team, denn die in blau-weiß aufgelaufenen
Störche kontrollieren die Partie von Anfang an. Auch der naheliegende Plan des BSC, möglichst lange ein 0:0 zu halten,
ist schnell vergessen, denn bereits nach zwölf Minuten fällt der Führungstreffer von Marcel Schied, der aus spitzem
Winkel zum 0:1 einschießt. David Urban kann eine gute Viertelstunde später erhöhen, und danach kommt die stärkste Phase
der Hausherren, in der auch der Anschlußtreffer von Max Borwieck fällt, nachdem Schiedsrichter Arne Jochimsen einen
Foulelfmeter verhängt hat. Sollte jemand erwarten, daß der Favorit jetzt nervös wird, so sieht er sich getäuscht:
Noch vor der Pause erhöhen die Störche durch Schied auf 3:1, und unmittelbar nach dem Wiederanpfiff beseitigt der
Treffer zum 4:1 durch Andy Hebler letzte Zweifel am Spielausgang. Der Rest gerät zu einem echten Scheibenschießen, und die Parte könnte noch ganz anders ausgehen als mit dem 1:8, was am Ende auf dem Zettel steht, was vor allem von BSC-Goalie
Arne-Erik Steinhagen verhindert wird, der mehrmals spektakulär klärt.
Mit 1000 Zuschauern oder mehr rechnet man beim BSC Brunsbüttel zur heutigen Partie, was sich aber, wie oft bei
derartigen Spielen, als etwas überzogen entpuppt. 700 zahlende Zuschauer werden am Ende gemeldet, und es dürften
vielleicht weitere 100 dabei sein, aber eine vierstellige Zahl wird dann doch deutlich verfehlt. Das dürfte auch
daran liegen, daß das Los den Kielern das mit über 100 zu absolvierenden Kilometern weitestmögliche
Auswärtsspiel überhaupt präsentiert hat und die Anreise per Nahverkehr eine Geschichte für sich ist, die exzessives
Bus- oder Ruftaxifahren enthält. So ist dann
nur ein kleines Grüppchen zu sehen, das mit Schals und T-Shirts (Fanclub "Durstige Störche") die Kieler
Farben vertritt - allerdings schaffen es die wenigen erkennbaren Gäste, gleich beide Hintertorbereiche
mit Zaunfahnen zu versehen, wobei man auf insgesamt sechs Stück kommt. Während des Spiels sind die Kieler
sporadisch mit etwas Anfeuerungen zu hören, von den Gastgebern ist während der ganzen Partie nichts dergleichen
zu vernehmen.
Wenn es um den heutigen Spielort geht, ist beim BSC Brunsbüttel teilweise vom "Stadion an der Olof-Palme-Allee"
die Rede, wobei die Bezeichnung "Sportanlage Olof-Palme-Allee", wie sie sich dem Ticket zum heutigen Spiel
entnehmen läßt, sicherlich die realistischere ist. Hier gibt es gute zwei Kilometer von Brunsbüttel-Stadt entfernt
mehrere Sportplätze, die alle über Rasenbelag verfügen. Der heute genutzte Hauptplatz kann wie alle anderen keinen
echten Ausbau vorweisen, wenn man einmal von dem Rasenwall absieht, der sich von hier aus so weit erstreckt, da er
auch den danebenliegenden Platz abdeckt. Dazu kommt in einem Hintertorbereich noch das Vereinsheim, das offensichtlich
über eine eigene Stromversorgung durch ein - außerhalb der Umzäunung stehendes - Windrad vorweisen kann. Der Rest des
Platzes ist immerhin komplett begehbar, so daß man sich einen Platz zum ebenerdigen Stehen nach freier Wahl suchen kann,
wenn man es nicht vorzieht es sich, wie es sich heute durchaus anbietet, an oder oberhalb des Graswalls gemütlich zu
machen.
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