Twente Enschede |
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19.07.2012, De Grolsch Veste, Qualifikation zur Europa League |
Der FC Twente Enschede entstand am 1. Juli 1965 durch den Zusammenschluß der Enschede Boys mit dem Sport
Club Enschede. Man etablierte sich schnell in der Eredivisie und schloß wiederholt im oberen Bereich der
Tabelle ab, konnte aber über mehrere dritte und zweite Plätze nicht hinauskommen, bis der Club im Jahr
2010 endlich den ersten und einzigen Meistertitel seiner Geschichte unter Dach und Fach bringen konnte und
damit den alten Erfolg des SC Enschede wiederholen konnte, der 1926 die Meisterschaft hatte erringen können.
2011 verpaßte man die Titelverteidigung knapp und wurde zwei Zähler hinter Ajax Amsterdam Vize, aber die
Spielzeit 2011/12 brachte einen Einbruch, und der FC Twente verpaßte als sechster die Qualfikation für einen
internationalen Wettbewerb. Eigentlich verpaßte man sie, faktisch erhält der Club die Chance, über
die Fairplaywertung doch noch in die Europa League zu kommen, aber das heißt, daß man durch drei Qualifikationsrunden
muß. In der ersten stellte UE Santa Coloma aus Andorra kein ernsthaftes Hindernis für die Niederländer dar und auch,
wenn man wohl davon ausgehen darf, daß der finnische Vizemeister Inter Turku da eine Klasse besser ist, gehen
wohl die meisten davon aus, daß Twente auch die zweite Qualfikationsrunde ohne größere Probleme überstehen dürfte.
Tatsächlich dominiert das Team von Cheftrainer Steve McClaren, der Twente bereits 2010 zur Meisterschaft
führen konnte und nach enttäuschenden Episoden beim VfL Wolfsburg und Nottingham Forest zurück nach
Enschede gekommen ist, die Partie eindeutig. Mit der Chancenauswertung liegt freilich einiges im Argen,
und so scheitert man immer wieder knapp, wobei auch etwas Pech dabei ist, als in der 20. Minute
Dusan Tadic mit einem schönen Heber über den Torwart das 1:0 zu erzielen scheint und bereits im Stadion
gejubelt wird, dann aber doch noch ein Feldspieler auf der Linie klärt. Ausgerechnet ein Niederländer,
nämlich Pim Bouwman, zeigt seinen Landsleuten in der 38. Minute, wie es besser geht, als er bei einem
der seltenen Konter von Inter Turku das Leder von außerhalb des Strafraums ins Netz hämmert. Im zweiten
Abschnitt drängen die Gastgeber auf den Ausgleich, verkrampfen aber zusehends, und auch die Qualität der
Torchancen nimmt jetzt ab, bevor schließlich doch noch Tadic zumindest den Ausgleich erzielt.
Ein weiterer Treffer will nicht mehr fallen, und so bleibt es bei dem 1:1-Remis, das die Gefahr birgt, daß
der FC Twente auch die Hintertür in die Europa League ungeöffnet läßt, aber man reist sicher dennoch in der
Rolle des Favoriten nach Finnland - in der kommenden Runde wird der Sieger der Partie übrigens mit hoher
Wahrscheinlichkeit auf den FK Mladá Boleslav treffen, der sein Hinspiel gegen die Isländer von Thór Akureyri mit
3:0 gewinnen konnten.
FC-Twente-Fans sind bekannt für die überwältigend laute Atmosphäre, mit dem berühmten Zitat:
"Willkommen in der Hölle von Enschede". heißt es bei wikipedia. Eine Besucherzahl von über
18000 Menschen ist sicherlich auch eine Ansage für eine Partie wie die heutige, aber von
"der Hölle von Enschede" kann am heutigen Tag definitiv nicht die Rede sein. Zum Intro der Partie
bringt man eine Schalparade zustande und es gibt ein paar Schwenkfahnen, und während der Partie
gibt es immer wieder Sprechchöre und Getrommel, aber insgesamt bleibt doch alles ziemlich ruhig,
was wohl auch daran liegen mag, daß die Gäste gerade einmal von einer Handvoll Anhänger begleitet
werden. Unter den Anhängern der Gastgeber ist immer einmal wieder blau und weiß statt der rot-weißen
Farben der Gastgeber zu sehen, denn es sind einige Anhänger des befreundeten FC Schalke 04 gekommen,
so wie auch die Fans von Twente immer wieder mal zu Gast bei den Spielen der Gelsenkirchener sind.
Von 1953 bis 1998 trug Twente - bzw. der SC Enschede - seine Spiele im Diekman-Stadion aus, das im
Süden der Stadt gelegen war, das südlich außerhalb der Bebauung Enschedes an einer Stelle zu finden
war, an der es bis heute einige Sportplätze gibt und wo zuletzt Platz für 13500 Zuschauer war.
Am 10. Mai 1998 eröffnete der Club eine neue Anlage, die unmittelbar an der Bahnline nach Hengelo
liegt und über einen eigenen Bahnhof verfügt. Zunächst gab man dem neuen Stadion den Sponsorennamen
Arke Stadion, der 2008 durch die neue Bezeichnung 'De Grolsch Veste' erstetzt wurde, die ebenfalls auf
einen Sponsor zurückgeht. Das Stadion verfügte ursprünglich über eine Kapazität von 13250 Plätzen,
war aber von Beginn an dafür konzipiert, durch das Setzen von Oberrängen auf die rundum einstöckige
Konstruktion vergrößert zu werden. Zur Saison 2008/09 tat man genau das mit jeweils einer Hintertor-
und einer Seitentribüne, womit man die Kapazität auf 24000 Plätze brachte und zwischen Februar und
Oktober 2011 war die zweite Hintertortribüne dran - seither kann man 30205 Zuschauer unterbringen -
Schlagzeilen machte der Umbau aber vor allem mit einem Bauunfall, bei dem am 7. Juli 2011
zwei Arbeiter ums Leben kamen und 14 verletzt wurden, nachdem man mit dem Decken des Daches begonnen hatte, bevor die Trägerkonstruktion fertig montiert war.
Alternativbericht von P. David Zimmer |