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10.05.2014, Olympiastadion, Bundesliga |
Am letzten Bundesligaspieltag geht es zwischen dem Hertha Berliner SC und Borussia Dortmund um die sprichwörtliche
goldene Ananas, was aber durchaus auch sein Gutes hat: So haben beide Kontrahenten ihre Saisonziele
frühzeitig erreicht, was auf Seite der Hausherren bedeutet, daß sie als Aufsteiger souverän die
Klasse gehalten haben und beim BVB ähnliches, nämlich, daß er im kommenden Jahr einmal mehr für die
Champions League qualifiziert ist, also nicht "in die Europaleague abgestiegen". Gut, ein wenig hat
man bei den Westfalen darauf spekuliert, um den Titel mitzuspielen, was in der Anfangsphase der Spielzeit
zunächst auch gelang. Als Geschäftsführer Watzke sich vor der Spielzeit "nicht vorstellen(konnte), daß
der Abstand (zum FC Bayern München) noch einmal 25 Punkte" betragen würde, hat er wohl auch nicht die 19
Zähler im Kopf gehabt, um die man aktuell hinter dem Klassenprimus zurückliegt.Letztendlich ist
die Saison auch für die Schwarz-Gelben positiv verlaufen, die in der kommenden Woche noch einmal die Möglichkeit
haben, ihren bayrischen Rivalen zu ärgern bzw. ihm gar einen Titel wegzuschnappen, wenn es an gleicher
Stelle wie heute um den DFB-Pokal geht. So darf man sich heute aus der Sicht der einen auf ein lockeres
Vorgeplänkel auf das Cupfinale freuen und aus der Sicht der anderen auf ein ebenso lockeres Auslaufen nach
getaner Arbeit.
Nachdem bei der Hertha die Spieler verabschiedet werden, die den Club verlassen werden - darunter Adrian
Ramos, der in der kommenden Spielzeit das schwarz-gelbe Trikot des BVB tragen wird - gehen beide Teams
offensiv zur Sache - kein echter Sommerfußball, aber letztendlich ein Spaßspiel, dem an den Defensivleistungen
anzumerken ist, daß es nicht um ganz so viel geht. So ergibt sich in der dritten Minute die erste Chance
für die Gäste, und zwei Minuten später muß bei ihnen mit Nuri Sahin ein Feldspieler nach einem Kopfball von
Herthas Sandro Wagner ein Feldspieler klären. Als das Tempo deutlich abgeflaut ist, fällt fünf Minuten vor der
Halbzeitpause das Führungstor der Gäste durch Robert Lewandowski, Milos Jojic legt noch vor dem Seitenwechsel
den zweiten Treffer drauf. Im zweiten Abschnitt geht es deutlich ruhiger zu, bevor es zehn Minuten vor dem
Spielende Robert Lewandowski ist, der mit einem Freistoß für die endgültige Entscheidung sorgt - zum einen in diesem Spiel und
zum anderen in der Torjägerrangfolge, denn er sichert sich mit diesem Treffer auch gleich die goldene Kanone des besten
Torschützens der Spielzeit 2013/14. Zwei Minuten später ist Henrik Mkhitaryan zur Stelle, um einen Abpraller
nach Schuß des eingewechselten Pierre-Emerick Aubameyang ins Tor zu schieben und damit die Torschützenliste
für den heutigen Tag zu schließen, ohne daß sich ein Spieler der Hausherren darauf hätte eintragen können.
Auch ohne sportliche Bedeutung ist ein Saisonabschlußspiel immer eine Choreographie wert, und das braucht man
den Hertha-Fans nicht zweimal zu sagen. So führen sie in ihrem Hintertorbereich eine schöne Aktion durch,
bei der es neben massig Silberpapier zwei gekreuzte Fahnen zu sehen gibt - einmal die Berliner Stadtfahne
mit dem bekannten Bären in rot-weiß und dann die der Hertha in blau weiß, wobei man mit einem Banner "Eine
Stadt - Ein Verein" den fußballerischen Alleinvertretungsanspruch für Berlin bekräftigt. Auch auf Gästeseite
gibt es etwas zu sehen, nämlich zahlreiche gelb-schwarze Fahnen sowie Transparente mit der Aufschrift "Hört Ihr
die Klänge aus der Kurve?" "Seht ihr die Fahnen um uns wehen?" und eine Blockfahne mit einer Kurvenszene. Im
zweiten Abschnitt fordern die Hertha Fans - wohl im Rahmen einer konzertierten Aktion vieler deutscher Ultragruppen
mit einem Banner "Ultras Napolitani Liberi!", daß das Tragen eines "Speziale Liberi"-T-Shirts ihrer Meinung nach
nicht bestraft werden sollte und fügen mit "Speziale Innocente" eine weitere Erläuterung hinzu, um die heute so
beliebte Fehlinterpretation im Keime zu ersticken, man setze sich für einen Totschläger an einem Polizisten ein.
Sie stellen klar, daß man viel mehr der Meinung ist, daß der wegen des entsprechenden Delikts einsitzende
Antoino Speziale unschuldig sei, zumal erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des gegen ihn geführten Prozesses
bestehen. Aktuell wurde die Geschichte einmal wieder, weil in der letzten Woche ein Fan des SSC Napoli - um genau
zu sein der Anführer der Napoli-Ultras - wegen des Tragens des besagten T-Shirts mit fünfjährigem Stadionverbot
belegt wurde - ausführliche Hintergründe auch zur Bericherstattung darüber in den Medien siehe
hier.
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