Dynamo Dresden |
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11.05.2014, Rudolf-Harbig-Stadion, 2. Liga |
Hin und wieder gelingt den Spielplanern der jeweiligen Ligen ein Coup in der Form, daß es am letzten
Saisonspieltag zu einem echten Endspiel kommt. Zum Ende der Spielzeit 2013/14 ist das in der 2.
Bundesliga exakt der Fall, denn das Aufeinandertreffen von Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld wird
darüber entscheiden, welcher der beiden Kontrahenten den direkten Weg in die 3. Liga antreten muß
und welcher nach Saisonende über Relegationsspiele gegen den SV Darmstadt 98, die Dritter in der 3. Liga wurden, eine weitere Chance erhalten wird, sich für die kommende Spielzeit doch
noch für die 2. Bundesliga zu qualifizieren. Die bessere Ausgangslage haben dabei eindeutig die Sachsen,
die die Partie nicht nur vor heimischem Publikum absolvieren können, sondern die Nase zu Beginn der
Partie aufgrund der Tordifferenz vorne haben und somit "nur" ein Unentschieden brauchen, um die Relegation
zu erreichen.
Die Partie wird vom Anpfiff an von beiden Seiten mit viel Engagement gespielt, wobei sich Dynamo Dresden
nicht auf das Halten des Unentschiedens beschränkt, sondern versucht, die Gäste unter Druck zu setzen. So
kommt es zu diversen Chancen auf beiden Seiten, bis es schließlich in der 41. Spielminute Arminia
Bielefeld ist, das den Führungstreffer erzielt, als Fabian Klos frei vor dem Gästetor auftaucht und
flach einschieben kann. Nicht eben einfacher wird die Lage für Dresden in der 63. Minute, als es der
gleiche Bielefelder ist, der aus kurzer Distanz einschießen kann und den DSC Arminia mit 0:2 in Front
bringt. Doch die Partie ist noch nicht vorbei, denn quasi im Gegenzug - was noch genauer zu definieren
sein wird - kommt es zum Anschlußtreffer durch Mikael Poté, und sechs Minute später ist es Robert Koch,
der den Spielstand ausgleicht und so dafür sorgt, daß sich die Vorzeichen noch einmal umkehren, allerdings
nicht dauerhaft. Nur eine Minute später kann sich mit Kaczper Przybylko der Spieler, der die ersten
beiden Tore Bielefelds vorbereitet hat, in die Torschützenliste eintragen und das 2:3 erzielen, von dem
sich Dynamo Dresden nicht mehr erholt. Übrigens steht man zu diesem Zeitpunkt bereits lange mit zehn
gegen zehn auf dem Platz, denn zunächst wird in der 37. Spielminute Bielefelds Thomas Hübener mit gelb-roter
Karte vom Platz gestellt, und ihm folgt in der 59. Minute Dresdens Cheikh Gueye, was bedeutet, daß Arminia
Bielefeld in Unterzahl zum Treffer zum 0:1 gekommen ist.
Vor der Partie stehen zehntausende Dresdner Spalier, als der Mannschaftsbus zum Stadion kommt und bekunden
der Dynamo-Elf ihre Solidarität beim Kampf um den Klassenerhalt, was sich zum Intro mit einer Choreographie
über eine Längsseite fortsetzt, in der einfach das Wort "SIEG" zu lesen ist und die im Hintertorbereich von
einem Transparent mit der Aufschrift "Macht de Wessis naggisch!" unterstützt wird. Danach feuern die Dresdner
ihr Team an, während man bei Armninia versucht, so gut es geht dagegenzuhalten, bis die Stimmung nach dem
Treffer zum 0:2 kippt und Dynamo-Fans eine Spielunterbrechung provozieren, indem sie Böller und Rauchtöpfe
auf den Platz werfen. Die Partie geht schließlich mit 25-minütiger Verspätung weiter, so daß der oben erwähnte
"direkte Gegenstoß" zum 1:2 faktisch die Wiederaufnahme der Partie nach einer längeren Unterbrechung ist.
Vermutlich verfassen die Verantwortlichen der Arminia nach dem Ausgleichstreffer bereits im Geiste das
Protestschreiben gegen die Wertung der Partie, aber Przybylkos Treffer macht das ja dann auch überflüssig.
Nach Abpfiff schließlich ist von allgemeiner Solidarität nicht mehr viel zu spüren, ganz im Gegenteil
bekundet man mit einem großen Banner "Ihr habt eine Stunde, die Stadt zu verlassen!" seine Unzufriedenheit
mit den Spielern - ob man das jetzt als ernsthafte Nötigung oder gar Erpressung sieht oder darin eine etwas
rustikale, aber legitime Art, seine Unzufriedenheit zu äußern, erkennen will, ist da wohl Sache der persönlichen
Einschätzung. Gemeldet wird jedenfalls im Nachhinein, daß manche Spieler unter Polizeischutz das Stadion verlassen,
während andere unbehelligt mit dem eigenen Auto heimfahren können.
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