SC Berger Preuß |
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14.06.2015, Sportplatz Siegelallee, Auf/Abstiegsrunde Kreisliga A Aachen |
Die Spielzeit im Fußballverband Mittelrhein ist vorbei, auf eine "Post Season" wird in großen Teilen des
Verbandes verzichtet, indem man im Zweifel die besseren Punktekoeffizienten entscheiden läßt. Eine Ausnahme
ist der Fußballkreis Aachen, der in den Kreisligen auf Entscheidungsrunden setzt, in der
heute startenden soll ein weiterer Aufsteiger in die Kreisliga A gefunden werden. Eventuell bleibt auch alles
beim Alten, denn einer der Vertreter ist der Drittletzte eben jener A-Liga, der SV Rhenania Würselen, der heute
auf dem Platz des Burtscheider TV gegen den SC Berger Preuß anzutreten hat, womit die zweiten der B-Ligen
genannt wären, die ebenfalls an der Runde teilnehmen. Die beiden heutigen Kontrahenten hatten durchaus
schon bessere Tage, so kickte Rhenania Würselen noch in den 1990er Jahren in der Oberliga Nordrhein, bevor man
nach Pleite und Insolvenz wieder ganz unten beginnen mußte. Berger Preuß-Vorgänger Preußen Hasterath war
ein Jahr in der Landesliga aktiv, als das noch die höchste Amateurspielklasse am Mittelrhein war - was freilich ein
paar Tage her ist und konkret in der Spielzeit 1950/51 stattfand. Übrigens will man in der Aufstiegsrunde unbedingt
vermeiden, daß es keine Entscheidung gibt, deshalb wird nach Spielen unabhängig vom Ergebnis ein Elfmeterschießen
ausgetragen.
Mit viel Hoffnungen sind die Berger Preußen, die von einer dreistelligen Zahl von Fans nach Aachen-Burtscheid begleitet werden,
in diese Runde gestartet, aber es zeigt sich schnell, daß Rhenania Würselen nicht nur nominell eine Klasse höher
spielt als sein Gegner, sondern diesem auch in allen Belangen überlegen ist. Die meisten Angriffe des B-Ligisten
enden schon im Mittelfeld, wo sie von den resolut vorcheckenden Rhenanen in Empfang genommen werden, die
ihrerseits schnell zu klaren Chancen kommen und schon zweimal frei vorm Tor gewesen sind, als es in der 14.
Minute dann endlich klappt und man durch einen Freistoß von Ronny Eibert zum Führungstreffer kommt. Das
überraschende 1:1 per Weitschuß unterbricht zwei Minuten später die fast unvemeidlich erscheinende
Entwicklung nur kurz, weitere zwei Minuten später ist Würselen wieder in Front, nachdem Eibert ein weiteres
Mal trifft. Zehn Minuten vor der Halbzeitpause ist es Amel Muratovic, der nach einem bitteren Torwartfehler
- Preußens Andre Schulz läßt sich eine scheinbar sicher gefangene Hereingabe durch die Hände gleiten -
auf 3:1 erhöht. In der zweiten Hälfte bleibt die Partie so einseitig wie zuvor, auch wenn sich Rhenania
Würselen mit zwei weiteren Treffern von Eibert und einem von Muratovic im Torschießen halbwegs bescheiden
zeigt. Die mangelhafte Chancenauswertung der Rhenania und die Tatsache, daß man in den letzten 20 Minuten zwei
Gänge zurückschaltet, sorgen dafür, daß es am Ende beim 6:1 bleibt, statt daß es zu einem zweistelligen
Ergebnis kommt, was heute durchaus möglich gewesen wäre. Aber auch so dürfte der SC Berger Preuß aus dem
Aufstiegsrennen sein, selbst wenn man das anschließende Elfmeterschießen mit 3:1 für sich entscheiden kann.
Ausgetragen werden die Spiele jeweils auf der Anlage des nicht beteiligten Vereins, heute also beim Burtscheider TV,
auf dem Sportplatz Siegelallee - oder, wie vor Ort teilweise einfach gesagt wird, "auf Siegel".
Hier findet man einen eher nüchtern gehaltenen Kunstrasenplatz vor, der auf allen Seiten begehbar ist
und der auf einer Längsseite mit drei Betonstufen Ausbau vorweist. Die sind in einen Graswall hineingesetzt, der sich darüber
hinaus fortsetzt und beim heute sehr guten Besuch ebenfalls genutzt wird. Auf dieser Seite ist im
Eingangsbereich, allerdings nicht mehr neben dem Platz, auch das Vereinsheim der Gastgeber zu finden, von dessen
Terasse die Partie ebenfalls verfolgt werden kann. Der ursprüngliche Sportplatz Siegel war 1907 errichtet
und in seiner Anfangsphase für gute fünf Monate von Alemannia Aachen genutzt worden. Größere Umbauten waren 1929
und 1980 erfolgt, bevor dann 2007 die Umwandlung in einen Kunstrasenplatz erfolgte.
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