BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
1. FC Nürnberg 2:0

1. FC Nürnberg

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Letztes Spiel: SV 03 Geseke vs. SC Rot-Weiss Verne 30.04.2011, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  Eintracht Northeim vs. BV Cloppenburg

Ticket
80720 Zuschauer

Matchball BVB kann das Motto am heutigen Tag lauten, wenn es zum Aufeinandertreffen zwischen den Westfalen und dem 1. FC Nürnberg kommt, wobei sich eine Parallele zum letzten Spieltag gibt, wo man bereits mit einem Sieg und gleichzeitigem Punktverlust von Bayer Leverkusen den Titel hätte Westfalenstadion holen können. Im Gegensatz zur letzten Woche, als bereits vor Start der Partie feststand, daß die Voraussetzung wegen des Bayer-Siegs gegen Hoffenheim nicht gegeben war, finden diesmal die Partien tatsächlich gleichzeitig statt, so daß man bei den Schwarz-Gelben erstmalig wirklich davon ausgehen kann, möglicherweise vorzeitig Meister zu werden, auch wenn die meisten nicht unbedingt damit rechnen dürften, daß sich die Werkself dem 1. FC Köln geschlagen geben wird. Eine gewisse zusätzliche Note könnte man dem heutigen Spiel dadurch zubilligen, daß der Club eines der wenigen verbliebenen Teams ist, daß mit neun Meisterschaften mehr auf dem Konto hat als der BVB. Dies wird auf jeden Fall so bleiben, da der potentielle Meistertitel die Nummer sieben für Borussia Dortmund wäre, womit man zu seinem Lokalrivalen von Schalke 04 aufschließen und sich nach errungenen Titeln an die dritte Stelle hinter dem Überteam von Bayern München und eben dem 1. FC Nürnberg setzen würde.

Den Gastgebern ist in der Anfangsphase durchaus anzumerken, daß man seine Schwierigkeiten mit der Situation hat, denn es gibt kaum nennenswerte Möglichkeiten für den BVB, und der Club hat die Lage gut unter Kontrolle, bleibt allerdings ebenfalls weitgehend harmlos. Nach einer knappen halben Stunde Westfalenstadion nimmt die Partie dann doch die von den Gastgebern erhoffte Richtung, als der Club den Ball am eigenen Strafraum nicht wegbekommt, Mario Götze abzieht, Nürnbergs Raphael Schäfer nur abklatschen kann und Lucas Barrios zur Stelle ist, um das Leder einzuschieben. Kurz vor der Halbzeitpause ist es der bereits zum Chancentod abgestempelte Robert Lewandowski, der nach einem weiten Paß Javier Pinola narrt, der noch erfolglos versucht, den Stürmer zu foulen und das Leder elegant über Schäfer ins Nürnberger Tor hebt. Im zweiten Abschnitt beschränkt sich der BV Borussia auf das Verwalten des Ergebnisses, das schließlich auch bis zum Ende bestand hat, aber dennoch brandet noch zweimal Torjubel durch das Stadion, denn die Geißböcke vom 1. FC Köln leisten tatsächlich die erhoffte Schützenhilfe und besiegen ihren Lokalrivalen mit 2:0, so daß man beim BVB bereits nach dem 32. Spieltag die Meisterschaft 2011 feiern darf - die scheidende BVB-Legende Dede wird noch eigens dafür kurz vor Schluß eingewechselt.

In der Woche vor der Partie herrscht beim BVB-Anhang etwas angespannte Stimmung, und man bestätigt sich bei jeder Gelegenheit gegenseitig, daß man den Titel holen wird, wohl weil viele eben doch im Hinterkopf haben, daß sich die Umkehrung der Situation von 2002 ergeben könnte, als die Borussia den damals lange Westfalenstadion souveränen Tabellenfüher aus Leverkusen auf der Zielgerade abfangen konnte. Mit den beiden Toren des BVB löst sich die Spannung, und man beginnt sich zu fragen, ob es angesichts der ausbleibenden Meldung einer Bayer-Führung tatsächlich schon heute zur Entscheidung kommen könnte. Schon vor der offiziellen Meldung durch Stadionsprecher Norbert Dickel macht schließlich die Kunde von den Toren aus Köln die Runde, und die Stimmung geht in Richtung Euphorie, wobei die Fans dem Sprecher ein wenig Kummer bereiten, weil sie einmal auf den Zaun klettern und diese Position trotz zahlreicher Apelle nicht aufgeben mögen und zum anderen den einen oder anderen pyrotechnischen Artikel zum Einsatz bringen. Auf der anderen Seite folgt man Dickel in seinem Wunsch, daß man nach dem Spiel nicht auf dem Rasen feiern möge - der immerhin am 34. Spieltag nochmal gebraucht wird und feiert schließlich nach Abpfiff auf den Tribünen die Meisterschaft, während die Mannschaft auf dem Platz jubiliert, wobei unter anderem Kevin Großkreuz seine Haarpracht verliert.


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