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30.01.2004, Westfalenstadion, Bundesliga |
Der Start in die Bundesliga-Rückrunde der Saison 2003/2004 erfolgt zum seit einigen Jahren ungewöhlichen Termin am Freitag
Abend mit dem Revier-Derby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04, das in den letzten Jahren zumeist unentschieden
ausgegangen ist. Zuletzt hat es zweimal 2:2 zwischen diesen beiden Teams geheißen, davor gingen zwei Spiele mit 1:1 aus und der letzte Spielgewinn - ein 1:0 für Schalke - liegt bereits über zwei Jahre zurück. Um einen Sieg für die Gelb-Schwarzen zu finden, muß man noch weiter in der Geschichte zurückwandern, bis man zur Saison 1998/99 kommt, als es an dieser Stelle zu einem 3:0 für die Borussen kam. Diesmal soll es aber besser werden und immerhin steht verglichen mit der Mannschaft, die einen großen Teil der Hinrunde bestreiten mußte, ein runderneuertes Heimteam auf dem Platz, in das mit Frings und Conceicao zwei wichtige Spieler zurückkehren. Außerdem hat Trainer Sammer den in der Hinrunde oft einen Unsicherheitsfaktor bildenden Torhüter Roman Weidenfeller aus dem Team genommen und durch den bisherigen Ersatztorhüter Warmuz ersetzt. Die Ausgangssituation ist einfach: mit 25 Punkten aus der Hinrunde konnten beide Teams die Erwartungen nicht erfüllen, wobei vor allem der BVB mit zuletzt sechs sieglosen Spielen in Folge zum Schluß der ersten Halbserie eine äußerst schlechte Tendenz vorzuweisen hat, während die der Blau-Weißen mit drei Siegen aus vier Spielen steil nach oben weist.
Das Spiel entwickelt sich zu einem Derby, das so einiges hat, was man von derartigen Spielen erwartet, scheint aber dennoch bis kurz vor
Schluß auf dem Weg zu einem torlosen Remis zu sein. Das hat sich vor allem der BVB zuzuschreiben, der zwei Elfmeter zugesprochen bekommt und bei dem zweimal die Nerven versagen - Jan Koller und Torsten Frings sind die glückosen Schützen. Der erste Strafstoß war hierbei unberechtigt, nachdem Frings eher unverständlicherweise in einer Situation ohne Gegnerberührung zu Boden geht, als er nach dem Umspielen von Torhüter Rost nur noch einzuschieben bräuchte, der zweite Strafstoß ist berechtigt, als dem Schalker Thomas Kläsener ein völlig sinnloses Handspiel im eigenen Strafraum unterläuft, nach dem er mit gelb-roter Karte bedacht vorzeitig vom Platz muß. Das ist vorher auch schon Thomas Rosicky passiert. Der kleine Tscheche sieht zunächst wegen einer vermeintlichen Schwalbe die gelbe Karte - das war wohl eher ein Foul als die Szene gegen Frings, die zum ersten Elfmeter führt - und läßt sich Sekunden später zu einem dummen Foul im Mittelfeld hinreißen, was ihm die Gelegenheit zur vorzeitigen Dusche verschafft. Ansonsten gibt es eine Partie zu sehen, in der der FC Schalke 04 klare Vorteile hat, die Borussen über Strecken zu Beginn der zweiten Hälfte gar hinten einschnürt, aber ebenfalls nur zu wenigen Chancen kommt. Die besten resultieren aus Freistößen - teilweise auch etwas umstritten - von der Strafraumgrenze, bei denen sich Warmuz mehrmals in Szenen zu bewähren weiß, die in der Hinrunde immer wieder zu Toren geführt haben. Am Ende ist er dann aber doch noch machtlos, als der eingewechselte Ebbe Sand nach einem Blackout der BVB-Abwehr frei vor dem Tor auftaucht und am rauseilenden Goalie vorbei ins kurze Eck einschieben kann. So geht die Partie mit einem 1:0-Erfolg für den FC Schalke aus, der wohl den Spielanteilen halbwegs entspricht, der aber wegen der beiden vergebenen Elfmeterchancen aus Sicht des BVB absolut unnötig und sowohl wegen der Tabellensituation als auch wegen des heutigen Gegners ein absolutes Ärgernis ist - zudem wird die miese Tendenz von der Vorrunde zunächst mal fortgeschrieben.
Vor der Partie werden von dem TV-Sender, der das Spiel überträgt, kleine Fahnen ans Publikum verteilt. Der Großteil
davon ist natürlich in gelb-schwarzer Farbe gehalten und geht an die BVB-Fans, aber auch ein paar blau-weiße Fähnchen für die Gästefans auf der Nordkurve sind dabei. Diese Fahnen werden vom Publikum zum Intro und während des Verlesens der Aufstellungen dann auch fleißig eingesetzt, aber auch eine selbstinszenierte Aktion gibt es auf der Südtribüne zu sehen. Zum einen zieht man dort eine riesige Blockfahne mit einem BVB-Vereinsabzeichen in die Höhe - dazu gibt es auf einem Transparent über die ganze Breite der Südseite zu lesen "Ganz Dortmund will den Derbysieg". Im weiteren Verlauf der Partie gibt es den üblichen Support mit Gesängen, in denen auch immer wieder das Beschimpfen des Gegners eine wesentliche Rolle spielt. Das reicht über weite Strecken, um beiden Seiten einen ganz ordentlichen Support zu bescheinigen, aber herausragend oder gar derbyreif ist die Stimmung dann doch eher nur in Ausnahmefällen. Gute Laune haben dann nach dem Abpfiff natürich die Anhänger der Gäste, die zu diesem Zeitpunkt - der Treffer für Schalke fällt in der 85. Minute - sicherlich auch nicht mehr mit einem Sieg am heutigen Tag gerechnet haben... Auf BVB-Seite ist es dagegen schon vorher etwas ruhiger geworden, vermutlich machen sich viele doch Gedanken darüber, daß der Spielaufbau der eigenen Mannschaft sehr zu wünschen übrig läßt und vor allem der Abgang des ohnehin zur Disposition stehenden Rosicky dazu führt, daß der letzte Ansatz von Ordnung und Aufbau des BVB-Spiels verlorengegangen ist.
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