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17.05.2014, Olympiastadion Berlin, DFB-Pokal-Finale |
Die Spielzeit 2010/11 und speziell die Daten 27.10.2010 und 21.05.2011 sind für den heutigen Tag von Interesse, denn sie
markieren die letzten Spiele im Rahmen des DFB-Pokals, bei denen die heutigen Finalgegner von Borussia Dortmund und dem
FC Bayern München im Rahmen dieses Wettbewerbs gegen andere Gegner als gegeneinander verloren haben - zunächst in Runde 2
der BVB im Elfmeterschießen bei Kickers Offenbach, dann im Viertelfinale der FC Bayern daheim gegen S04. 2012 stand
man im Finale gegenüber - 5:2 für Borussia Dortmund - 2013 gewannen die Münchener das Duell im Viertelfinale und dann auch
den Pokal gegen Stuttgart. Jetzt steht man sich einmal mehr im Berliner Olympiastadion gegenüber, um den Pokal zu
vergeben. Beim FC Bayern war zuletzt nach den Niederlagen und dem Ausscheiden aus der Champions League gegen Real Madrid
ein wenig Unruhe aufgekommen, und man versucht jetzt der Meisterschaft, die anscheinend beim Rekordtitelträger nicht mehr ausreicht,
eine gute Saison zu definieren, einen zweiten Titel hinzuzufügen und so trotz des verpaßten Champions League Finals
irgendwie so etwas wie zufrieden zu sein. Der BVB hat sein Ziel, mit dem heutigen Gegner im Kampf um die Meisterschaft
mitzuhalten, deutlich verpaßt und ist eine Runde vor den Bayern in der Champions League gegen den gleichen Gegner
wie die Bayern - Real Madrid - ausgeschieden und sieht die bisherige Spielzeit bereits jetzt als erfolgreich an, selbst
wenn sie bei einer Niederlage am heutigen Tag ohne Titel bleiben würde. Aber man hätte sicherlich auch nichts dagegen,
seine Vitrine nach 1965, 1989 und 2012 für ein weiteres Jahr mit dem Pokal zu verschönern.
In der ersten Hälfte sind die Bayern, deren Fans die Daten ihrer 16 Pokalerfolge kaum aufzählen könnten und die mit neun
sogenannten "Doubles" aus Meisterschaft und Pokalgewinn nach dem heutigen mehr davon auf dem Konto haben können als alle
anderen westdeutschen Mannschaften Meisterschaften (Nürnberg zweiter mit 9 Titeln) oder Pokalsiege (Bremen mit 6 Titeln)
einzeln genommen, zwar das überlegene Team, aber die Zahl der Tormöglichkeiten bleibt sehr überschaubar. So ist die
spektakulärste Entwicklung des ersten Abschnitts, daß Bayern-Spielführer Philip Lahm nach einer halben Stunde verletzt
ausgewechselt werden muß. In zweiten Abschnitt werden beide Teams etwas mutiger, überbieten sich aber über weite
Strecken mit dem Spielen von Fehlpässen im Mittelfeld, so daß die Partie zwar spannend, aber alles andere als hochklassig
ist. Lange diskutiert wird schließlich noch die 65. Minute, bei der Dante einen Schuß von Mats Hummesl auf der Linie stehend
ins Feld zurückdrischt, bei dem das Leder deutlich hinter der Torlinie war. Im Nachhinein wird zwar auch noch eine mögliche
Abseitsstellung im Vorfeld diskutiert, aber die meisten neutralen Beobachter sprechen von einem klaren Tor, bei dem der
Ball mindestens 10 bis 20 cm über der Linie war - darüber zu entscheiden ist aber Aufgabe von Schiedsrichter Florian
Meyer aus Burgdorf - und der läßt weiterspielen. So geht die Partie in die Verlängerung, und es ist jetzt am BVB, mit
Fehlern dafür zu sorgen, daß die Münchener nicht ins Elfmterschießen müssen, sondern nach 120 Minuten Pokalsieg und Double
sicher haben - ein Mißverständnis zwischen Roman Weidenfeller und Kevin Großkreutz eröffnet in der 105. Minute das
Verhängnis für den BVB - Arjen Robben bedankt sich mit dem Treffer zum 1:0 für Bayern, das die Partie letztlich entscheidet -
und in der Nachspielzeit legt Thomas Müller noch das 2:0 oben drauf.
Zum Intro beim Einlaufen der Mannschaften haben beide Fangruppen eine Choreographie vorbereitet, bei der man sich jeweils
auf die Vereinszeichen konzentriert. Während es beim BVB, der auf der durchgängigen, bei Liga-Spielen für die Hertha-Fans
genutzten, Kurve untergebracht ist, zeigt man ein um die 09 beraubtes Clublogo in einem nach unten offenen Halbkreis, während
es beim FC Bayern übergroße Wimpel zwischen Ober- und Unterrang gibt, mit denen man die Wappenhistorie seines Clubs
dokumentiert. Danach wird von beiden Seiten akustisch supportet, wobei der BVB-Anhang zahlenmäßig deutlich in der Überzahl
ist - offensichtlich konnte man mehr Karten für den neutralen Bereich in den Kurven ergattern und vielleicht insgesamt auch
ein wenig aktiver - vermutlich, weil der DFB-Pokal ein Titel ist, den man sich nicht so beiläufig und routinemäßig auf den
Briefkopf schreibt wie beim FC Bayern. Nach den strittigen Entscheidungen ist die Stimmung bei den BVB-Anhängern etwas
aufgeheizt, zumal man Meyer weitere Fehlentscheidungen zu Ungunsten der Westfalen vorwirft, namentlich einen verweigerten
Foulelfmeter in der 65. Minute - Rafinha soll Lukasz Piszczek gefoult haben - sowie einen sehr lässigen Umgang mit den
auffällig häufigen taktischen Fouls der Rot-Weißen im Mittelfeld, die nur sehr sporadisch mit gelben Karten geahndet werden -
zumindest in zwei Fällen bekommt der BVB-Anhang in dieser Frage später auch Zuspruch vom neutralen Sportmagazin
Kicker.
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