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1. FC Saarbrücken |
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11.05.2011, Parkstadion Dillingen, Finale Verbandspokal Saar |
Der 1. FC Saarbrücken gehört zu den Vereinen, bei denen es sicherlich zutrifft, wenn man sagt, daß sie schon bessere
Zeiten hinter sich haben. In der Spielzeit 1992/93 waren die Blau-Schwarzen letztmalig in der Bundesliga erstklassig,
aber noch von 2004 - 2006 kickte man in der 2. Liga. Damals war die Teilnahme am DFB-Pokal kein Thema, aber als Drittligist
muß man sich inzwischen über den Saarlandpokal für die Hauptrunde qualifizieren. Diesen Weg ist der FC
fast bis zu Ende gegangen. Jetzt steht nur noch der Endspielgegner vom SV Mettlach zwischen Saarbrücken und einem
möglicherweise attraktiven Pokalgegner. Angesichts der Klassenzughörigkeit des Gegners zur Saarlandliga besteht kaum Zweifel
daran, daß es der 1. FC Saarbrücken sein wird, der heute als Sieger vom Feld gehen wird und neben der Teilnahme am Pokal auf
Bundesebene noch den des Saarlandes mit nach Hause nehmen darf, denn der Unterschied beträgt immerhin drei Spielklassen und so wäre
ein Sieg des Außenseiters kaum weniger als eine Sensation. Übrigens kann
man über den heutigen Favoriten auch sagen, daß er schon schlechtere Zeiten erlebt hat, und das gerade in jüngster Vergangenheit, denn in der
Saison 2008/09 war man zum ersten Mal in seiner Geschichte fünftklassig, wußte darauf aber mit zwei Aufstiegen in Folge eine passende Antwort.
Der Saarlandligist schafft es durchaus, dem 1. FC Saarbrücken Probleme zu machen, der kaum zu Torchancen kommt, nachdem es
in der 3. Minute sogar der Außenseiter ist, der nach einem Eckball die erste Chance der Partie hat. Schließlich deutet bereits
einiges darauf hin, daß das Spiel mit einem torlosen Remis in die Pause gehen wird, als die 42. Minute doch noch den Führungstreffer
für Saarbrücken bringt - Markus Fuchs spitzelt das Leder unter dem Mettlacher Torhüter Thomas Beining über die Torlinie. Noch vor
dem Halbzeitpfiff bringt ein Schuß von Stephan Sieger den zweiten Treffer für den Favoriten. Damit scheint die Partie entschieden,
aber ein Fernschuß von Thomas Will bringt in der 48. Minute den Anschlußtreffer und Mettlach wieder ins Spiel. Auch auf das 3:1
durch Nico Zimmermann (70.) weiß Mettlach noch einmal eine Antwort. Nach dem späten Anschlußtreffer in der 87. durch Andreas Schug hat
man tatsächlich in der Schlußminute noch einmal die dicke Chance, mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze für den Ausgleich zu sorgen.
Das Leder geht über das Tor, und so bleibt es beim knappen Sieg des 1. FC Saarbrücken, der die Partie über weite Strecken kontrolliert
hat und als verdienter Sieger vom Platz geht, aber den SV Mettlach zu keinem Zeitpunkt so dominieren konnte, wie man es aufgrund
des Klassenunterschieds hätte erwarten können.
Es herrscht ein Riesenandrang am heutigen Tag, 5400 Zuschauer sind eine stolze Zahl für ein Verbandspokalfinale, wobei ein großer
Teil der Zuschauer wegen der schleppenden Kontrollen erst nach Anpfiff im Stadion ist und manche bis kurz vor der Halbzeitpause warten
müssen. Sichtbar sind zunächst nur Fans des 1. FC Saarbrücken, von denen sich ein Grüppchen auf der Haupttribüne aufgestellt hat, um
von hier aus die Mannschaft zu unterstützen, nachdem man ein Intro mit diversen Doppelhaltern und Schwenkfahnen abgeliefert hat. Nach den
Treffern für Saarbrücken gibt es dann immer wieder bengalische Feuer zu sehen, was zwar mit einer Ansage des Stadionsprechers mit
der Bitte, das zu unterlassen quittiert, aber insgesamt eher gelassen hingenommen wird. Bei den Toren für den SV Mettlach zeigt sich
dann, daß doch auch ein paar Anhänger des Außenseiters nach Dillingen gekommen sind, aber sie stellen natürlich eine deutliche Minderheit
dar und fallen darüber hinaus nicht weiter auf.
Das Parkstadion Dillingen ist eine wirklich beeindruckende Anlage, besonders wenn man berücksichtigt, daß hier kein Spielbetrieb stattfindet,
denn der eigentlich heimische VfB Dillingen zieht es vor, seine Heimspiele auf dem gut einen Straßenkilometer entfernten Kunstrasenplatz an
der Brückenstraße auszutragen. Das Parkstadion glänzt vor allem mit seiner überdachten Tribüne, auf der man auf Holzbänken Platz nimmt, wobei
die Überdachung zwar hübsch anzusehen, aber nach hinten offen ist und bei etwas Wind nicht wirklich die Funktion eines Regenschutzes erfüllen
dürfte. Davon ist bei dem sonnigen Wetter heute natürlich keine Rede, und die meisten Zuschauer müssen sich bei diesem Besuch sowieso um den
restlichen Platz verteilen, wo man sich oberhalb und auf Graswällen aufstellen kann, da das Niveau der Spielfläche gegenüber dem der Umgebung
abgesenkt ist und der Niveauunterschied auf diese Art und Weise ausgeglichen wird. Was im Parkstadion fehlt, ist eine Flutlichtanlage, und so
läßt sich wohl erklären, daß man den Anpfiff der Partie nicht aufgrund des Andrangs nach hinten verschiebt, denn zumindest theoretisch muß man
ja von der Möglichkeit einer Verlängerung ausgehen - hätte Thomas Will bei seinem späten Freistoß etwas mehr Zielwasser getrunken, wäre eine
solche wohl tatsächlich nötig geworden.
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