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FC Groningen |
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26.12.2006, Stadion Euroborg, Eredivisie |
Der FC Groningen gehört mit großer Beständigkeit zur niederländischen Eredivisie und hat seit der Saison 1980/81 mit einer Unterbrechung von
drei Jahren von 1998 bis 2000 stets der höchsten Spielklasse seines Landes angehört. Trotzdem waren gute Jahre eher die Ausnahme und meistens landete man auf einem zweistelligen Tabellenplatz. Zur laufenden Spielzeit haben es die Groninger allerdings geschafft, zum ersten Mal seit der Saison 1992/93 in den UEFA-Cup zu kommen, fanden jedoch bereits in der ersten Runde mit Partizan Belgrad ihren Meister. Zur Zeit liegt der FC Groningen auf Tabellenplatz sieben und hat somit Chancen, sich wieder für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Die heutigen Gäste von Sparta Rotterdam müssen da kleinere Brötchen backen und sind in dieser Saison damit zufrieden, im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg erneut den Klassenerhalt zu bewerkstelligen. Wäre die Saison jetzt beendet, hätten die Rotterdamer das geschafft, aber ein zur Zeit 14. Platz bedeutet wenig Sicherheit für das Team, denn der Tabellenletzte RKC Waalwijk ist nur vier Punkte hinter Sparta zurück und der Drittletzte.
In der ersten Hälfte setzt der FC Groningen die Gäste stark unter Druck und kommt zu guten Chancen, bei denen sich jedoch Spartas Torhüter René Ponk
immer wieder auszeichnen kann, in einem Fall hält er Schuß und Nachschuß aus kürzester Distanz. Sparta gibt sich Mühe, nach vorne zu spielen, wenn das möglich ist, wobei man immerhin auch selbst zweimal das Tor der Hausherren in Gefahr bringen kann und einmal das Außennetz trifft. Zur Halbzeit muß Spartas Goalie das Spiel verlassen - vermutlich mit einer Verletzung der Achillessehne - und wird von Joost Terol ersetzt, der seine Sache ebenfalls gut macht. So ist es dann der Rotterdamer Mittelfeldspieler Edwin van Bueren, der zum Mann des Spiels wird, als er in der 64. Minute freistehend angespielt wird und das Leder im langen Eck des Groninger Tors unterbringt. Obwohl die Hausherren danach noch mal nachzulegen versuchen, kommen kaum noch hochkarätige Chancen dabei heraus und auch vier Minuten Nachspielzeit, die zum Entsetzen des Sparta-Anhangs an die reguläre Spielzeit angehängt werden, nützen dem FC Groningen nicht mehr, für den Sparta ohnehin die Rolle eines Angstgegners einnimmt: mit der heutigen Partie konnte der FCG sechsmal in Folge daheim keinen Sieg gegen diesen Gegner erringen und ging davon dreimal als Verlierer vom Platz.
Es gibt
am heutigen Tag kein besonderes Intro in Groningen, wenn man davon absieht, daß einige wenige Zuschauer kleine Schwenkfahnen dabei haben und
die beim Einlaufen der Mannschaften zum Einsatz bringen. Das läßt bereits ahnen, daß das Publikum das Stadion in Groningen kaum in einen Hexenkessel verwandeln wird und das bestätigt sich dann auch im Laufe der Partie. Es kommt zwar zu sporadischen Anfeuerungen, wobei die aktiveren Fans der Gäste hinter einem Tor zu finden sind, aber meistens bleibt es dann doch sehr ruhig. Die Gästefans melden sich immer mal wieder mit ihrem "Come on Sparta" zu Wort oder geben das Vereinslied zum besten, das zur Melodie der Internationalen (eines alten Liedes der Arbeiterbewegung) gesungen wird. Am Ende sind die Anhänger von Sparta natürlich bester Laune, können aber schon durch ihre relative niedrige Zahl von vielleicht 200 das Stadion auch nicht rocken.
Von außen macht das neue Stadion Euroborg überhaupt nichts her, sondern es entsteht eher der Eindruck, daß man sich schämt, hier ein Fußballstadion gebaut zu haben
und diese Tatsache mit allen Mitteln zu verschleiern sucht. Eine neutrale weiße Fassade läßt kaum den Eindruck entstehen, daß hier eine Sportstätte sein könnte und die integrierten Läden, u. a. ein Casino und ein Kinozentrum, lassen auch zu einem großen Teil nicht erkennen, was sich im Inneren des Komplexes befindet - allerdings ist auch die Geschäftsstelle und ein Fanshop des FC Groningen vorhanden. Dennoch ist das einzige eindeutige Indiz dafür, daß es sich eben doch um ein Stadion handelt, daß man oberhalb der Fassade die Flutlichtmasten erkennen kann. Im Inneren löst sich der negative Eindruck von der Anlage etwas auf, denn hier handelt es sich um ein richtiges Fußballstadion mit komplett in den Vereinsfarben Grün und Weiß gehaltenen Sitzen, die bei grüner Grundfarbe die Aufschriften "FC Groningen" und - im Fanblock - "Z-Side" ergeben sowie hinter dem zweiten Tor zwei Vereinszeichen des Clubs erkennen lassen. Vielleicht hätte man die Tribünen etwas kompakter ans Spielfeld setzen können, aber ansonsten gibt es wenig an der Anlage auszusetzen, die auch über einen mit 1000 Plätzen sehr geräumigen Gästebereich verfügt. Der Zugang zu diesem Gästebereich erfolgt übrigens durch einen Tunnel unter einen Kanal durch, der neben dem Stadion verläuft, so daß es keinen direkten Kontakt zwischen Heim- und Auswärtsfans geben kann. Heute wäre das zumindest aus Sicherheitsaspekten allerdings sicherlich nicht nötig gewesen (und tatsächlich finden sich ein paar einzelne Groningen-Fans im Gästeblock, woher sie auch immer die Karten haben mögen, die nur bei Sparta verkauft worden sind).
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