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UD Levante |
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14.05.2005, Ciutat de Valencia, Primera División |
Mit der Levante Unión Deportiva ist der bekannteste Lokalrivale des FC Valencia zur laufenden Saison in
die Primera División aufgestiegen, zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte nach einer kleinen Episode auf
dem höchsten Level von 1963 bis 1965. Als Levante nach 31 Spieltagen 11 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz
hatte, wähnte man sich bereits auf dem sicheren Weg zum Klassenerhalt, aber seither hat man nur noch einen Punkt
holen können, während der RCD Mallorca eine Aufholjagd gestartetet hat, durch die nach 35 Runden nur noch drei
Punkte Vorsprung geblieben sind, so daß man heute unbedingt punkten muß, soll Mallorca nicht am morgigen Sonntag
mit einem Sieg gegen Athletic Bilbao gleichziehen können. Den FC Barcelona bewegt da ganz anderes, denn zum erstenmal seit 1999 steht das katalanische Flaggschiff kurz vor der Meisterschaft und heute muß man nur noch mit dem
Ergebnis von Real Madrid beim FC Sevilla gleichziehen, um den Titel zu sichern, da die Madrilenen zwei Spieltage
vor Schluß sechs Punkte und den in Spanien entscheidenden direkten Vergleich für sich entschieden haben. Im Klartext
heißt das, daß Barça einen Punkt benötigt, denn die Partie in Sevilla beginnt zwei Stunden vor dem Spiel in Levante
und so steht Reals Ergebnis - ein 2:2-Remis - bereits vor Anpfiff fest.
In der Anfangsphase dominieren die Hausherren deutlich die Partie und in der 26. Spielminute kommt es zur ersten
großen Chance für Levante, als man mit einem Heber fast ans Ziel gelangt, Barcelonas Valdez aber den Ball unter der
Latte wegboxen kann. Nachem Levante sechs Minuten später der geforderte Handelfmeter verweigert wird, ist es weitere
drei Minuten später so weit: Rivera kann einen Ball ins lange Eck verhindern und der große Favorit ist in Rückstand
geraten. Barcelona hat weiterhin mit der harten Gangart der Gastgeber Probleme und müßte eigentlich Ronaldinho mit
roter Karte verlieren, der sich zu einem Revanchefoul per Kopfball hinreißen läßt. In der zweiten Hälfte bleibt erst mal
Levante am Drücker, in der 46. Minute kann Valdez ein weiteres Mal so eben retten, in der 53. ist es dann bei einem
Distanzschuß der Pfosten, der einen höheren Rückstand für den Favoriten verhindert. Eine halbe Stunde vor Schluß fällt
dann aber doch der Ausgleich, als ein am kurzen Pfosten verlängerter Ball Eto'o erreicht und der keine Mühe hat, einzuköpfen.
Im weiteren passiert nicht mehr allzuviel, denn der UD Levante ist offensichtlich nicht mehr in der Lage, noch mal nachzulegen
und der FC Barcelona gibt sich mit diesem Resultat zufrieden, das ihm die Meisterschaft sichert.
Offiziell wurde ein bereits erweitertes Kontingent von 2200 Tickets nach Barcelona verkauft, tatsächlich befindet sich eine
klare Mehrheit von Anhängern der Gäste im Stadion, auch wenn das wegen der ähnlichen Vereinsfarben nicht immer leicht zuzuordnen
ist. Der erste Jubel brandet dann auch schon durch das Stadion, als bekannt wird, daß Real Madrid kurz vor Schluß den Ausgleich
hinnehmen mußte und zu dieser Gelegenheit brennen auch erste bengalische Feuer. Eine uniformierte Blaskapelle verbreitet zu diesem
Zeitpunkt auf dem Platz so etwas wie Länderspielatmosphäre - nur die Nationalhymnen vor dem Anpfiff fehlen. Dafür zeigen Barça-Fans
hinter dem Tor - außerhalb des eigentlichen Gästeblocks - eine kleine Choreographie mit Blockfahnen und Plastikbändern - Barça-Fans aus Massanassa übrigens, der Nachbarstadt Valencias. Von Beginn des Spiels an gibt es dann lauten Support für den FCB, der mit Getrommel und
Gesang von mehreren 'Nestern' ausgeht, während von Levante nichts zu hören ist. Insgesamt erinnert vieles an englischen Support zu besseren Zeiten, auch die intensiven Reaktionen auf den Spielverlauf, wobei auf fast jede Szene mit Aufstöhnen, Jubeln oder Protestieren reagiert wird. Nach dem Spiel geht die Feier natürlich erst mal richtig los, innerhalb und außerhalb des Stadions sind überall Barça-Fans zu sehen, die den Titel feiern.
Das Stadion Citutat de Valencia ist
offensichtlich auf Valencianisch benannt, einem Dialekt der katalanischen Sprache, der im Raum
Valenica gesprochen wird, und heißt einfach so etwas wie Stadion der Stadt Valencia. Man kann wohl von der klassischen Architektur landestypischer Stadien sprechen, ist die Anlage doch als durchgängige Schüssel mit abgerundeten Ecken gehalten, die nur auf einer
Längsseite über eine Überdachung verfügt, wie es beispielsweise auch für das Stadion Camp Nou der Gäste gilt. Die Bestuhlung ist
blockweise in den Farben Rot und Blau gehalten und es gibt auch - in einer Diagonale - eine kleine Anzeigetafel. Unsymmetrisch ist
die Flutlichtanlage gehalten, deren Strahler auf der Gegenseite an drei Masten untergebracht und auf der Haupttribüne in die
Überdachung integriert sind. Alles in allem handelt es sich um keine allzu spektakuläre Anlage, aber durchaus um eine, die über Atmosphäre
verfügt und in der man hinreichend nah am Geschehen ist, denn es handelt sich um ein reines Fußballstadion.
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