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Chamois Niortais FC |
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Football Professionnel Français Französischer Fußballverband F.F.F. |
allezlemans.com |
13.05.2005, Stade René Gaillard, Championnat de France Ligue 2 |
Wie in weiten Teilen von Europa ist auch in Frankreichs Fußballigen die Zeit der Entscheidungen gekommen.
Beim heutigen Spiel zwischen dem Chamois Niortais FC und dem MUC Le Mans 72 können gleich zwei davon fallen,
die sich schon lange abzeichnen. Eine davon ist freilich faktisch schon gefallen, denn Le Mans wird es sich
bei neun Punkten Vorsprung auf den Tabellenvierten nicht mehr nehmen lassen, den direkten Wiederaufstieg in
die französische Eliteliga zu schaffen - als einziger Absteiger des letzten Jahres übrigens. Die Kicker aus
Niort brauchen gegen den Aufsteiger schon drei Punkte, um eine Entscheidung zu ihren Ungunsten am anderen Ende
der Tabelle zu vertagen. Da am morgigen Spieltag das Spiel des Drittletzten Creteil beim Viertletzten Clermont
Ferrand ansteht, wird der Rückstand von Niort aufs rettende Ufer bei einer Niederlage am heutigen Tag in jedem
Fall auf mindestens sieben Punkte anwachsen, so daß der Tabellensiebte des Vorjahres als erster Absteiger
feststünde.
Im ersten Abschnitt sind die Gastgeber das deutlich bessere Team und es scheint, als würden die Kicker aus
Le Mans selbst nicht so recht daran glauben, daß sie wirklich noch einen Punkt für den Aufstieg benötigen. In
der 32. Minute verpassen die Hausherren ihre klarste Chance zum 1:0, als der ballführende Spieler schon am Torwart vorbei
ist, der Goalie aber gut reagiert und dem Gegner im Zurückgreifen doch noch den Ball vom Fuß klauben kann. Meistenteils
ist das Spiel der Blau-Weißen allerdings zu statisch und unflexibel, um Le Mans gefährden zu können und so geht es
erst mal mit einem torlosen Remis in die Pause. Das würde Niort natürlich überhaupt nichts nützen, doch es kommt noch schlimmer
für die Hausherren, denn man hat das Spiel gerade wieder aufgenommen, als der MUC bei seinem ersten ernsthaften Versuch in
Führung geht und das ausgerechnet durch einen abgefälschten Ball aus zweiter Reihe. Denkbar unglücklich fällt der Treffer also
aus Sicht des Chamois Niortais FC, allerdings hätte es bei der Rettungsaktion im Vorfeld wohl auch einen Foulelfmeter gegen Niort
geben können. Die Gastgeber bleiben bemüht, aber die Entscheidung ist gefallen, wobei sich Le Mans nicht nur darauf beschränkt,
die Führung zu verwalten, sondern in 73. und 81. Minute zu weiteren Treffern kommt, die für einen Endstand sorgen, der die von
Niort überlegen geführte erste Hälfte nicht mehr erkennen läßt.
Außen auf der
Gegenseite hat ein kleines Grüppchen Heimfans Position bezogen und ihren Block mit ein paar Transparenten geschmückt, wobei
eins kopfstehend aufgehängt ist und so dokumentiert, daß sich die Fans den Saisonverlauf wohl etwas anders vorgestellt haben.
Nach dem Intro mit Schwenkfahnen und Doppelhaltern singt man immer mal wieder, wobei vor allem das eingängige "Allez le bleu, allez le blanc, allez le bleu le blanc!" auffällt, das man wohl auch versteht, ohne besonders tief in die französische Sprache einzusteigen. Die Le Mans Fans sind hinter einem Tor untergebracht, so man ebenfalls auf Transparente, Schwenkfahnen und in diesem Fall auch noch Doppelhalter setzt. Auf beiden Seiten kommt es zusätzlich zu Schalparaden und zu kleineren Einsätzen von bengalischen Feuern.
Das Stade René Gaillard verfügt auf den Längsseiten über überdachte Tribünen unterschiedlicher Bauart, wobei vor allem die in runde Bögen unterteilte Überdachung
der Gegenseite auffällt, die von oben an pfeilförmigen Pfosten aufgehängt ist und ohne Rückwände frei oberhalb der Tribüne 'schwebt'. Gemeinsam hat das mit der Überdachung der Haupttribüne, daß sie in einzelne Bögen unterteilt ist, auf der Hauptseite jedoch ist das
Dach fest mit der eigentlichen Tribüne verbunden, so daß dieses Bauwerk optisch deutlich massiver rüberkommt als sein Gegenstück.
Der Bereich hinter den Toren ist prinzipiell ohne Ausbau, zur Zeit jedoch mit jeweils drei Stahlrohrtribünen zugestellt, die man wohl im kommenden Jahr in der Nationalen Division nicht mehr unbedingt brauchen wird, wenn das überhaupt in der 2. Liga der Fall gewesen sein sollte - eine davon wird als Gästeblock genutzt. Außerdem
gibt es eine Flutlichtanlage - auf klassische Art und Weise an vier Masten untergebracht -, eine Anzeigetafel und eine aus Sicht der
Zuschauer eines Fußballspiels nicht besonders hilfreiche Laufbahn.
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