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Die Gibraltar Football Association wurde 1895 gegründet und zählt damit, wie man im Internetangebot
des Verbands hervorhebt, zu den ältesten Fußballverbänden der Welt. Den größten Teil der Zeit hat
man außerhalb der internationalen Verbände verbracht, aber seit Ende der 1990er Jahre arbeitet
Gibraltar dran, in UEFA und FIFA aufgenommen zu werden. Nachdem der Antrag auf Vollmitgliedschaft
2006 erneut abgelehnt worden war - besonders auf Betreiben des Spanischen Fußballverbandes, da
Spanien Gibraltar als britische Kolonie betrachtet und die Rückgabe verlangt, wurde Gibraltar im
Juli 2013 endlich in die UEFA aufgenommen - wohl nicht zuletzt, weil der Internationale
Sportgerichtshof CAS Druck auf den Verband gemacht hat. Nur noch Spanien und Weißrußland stimmten gegen
die Aufnahme des Verbands, so daß die aktuelle Meisterschaft die erste unter den Fittichen der
UEFA ist und der Meister der Premier Divison erstmalig an der Champions League teilnehmen wird,
bzw. genauer gesagt an deren erster Qualifikationsrunde, die zu überstehen bereits eine
Überraschung wäre. In dieser Premier Divison treffen heute der Manchester 1962 FC und Glacis United
aufeinander, wobei ersterer 1957 gegründet wurde und eigentlich Manchester United heißt, sich aber
mit der UEFA-Aufnahme wegen der Verwechslungsgefahr mit einem "zufälligerweise" gleich heißenden
Club aus England umbenannt hat (tatsächlich hat man als Fanclub der Red Devils begonnen). Zwischen 1966 und 2000 hat der heutige Gast Glacis United 17 Meisterschaften gewinnen können.
Manchester hat dem sieben Titel zwischen 1975 und 1999 entgegenzusetzen, aber in die Champions
League werden wohl beide nicht kommen, denn seit 2001 hat es keinen anderen Meister mehr in
Gibraltar gegeben als den Lincoln FC, der aktuell mit einem Spiel Rückstand auf Platz zwei der
Tabelle steht. Theoretisch hätte Manchester allerdings durchaus Chancen, denn der Rückstand beträgt
zur Zeit nur drei Zähler - Glacis dagegen ist im unteren Bereich der Tabelle zu finden, mit seinen
bisher neun Punkten allerdings nicht gefährdet, denn der Tabellenletzte Gibraltar Phoenix steht
noch ganz ohne Punkte da.
Trotzdem könnte es zum internationalen Debut von Manchester 62 kommen, da man sich noch für die Qualifikationsphase der Europa League qualifizieren kann.
Manchester ist von Beginn an deutlich überlegen und generiert gegen eine doch recht
überforderte Glacis-Abwehr diverse Torchancen. Die werden vertan, und nach und nach kommt Glacis
besser ins Spiel, ohne jedoch selbst etwas nach vorne zu tun - man kommt kaum aus der eigenen
Hälfte heraus, behält aber die Lage vorm eigenen Tor weitgehend unter Kontrolle. In der 35. Minute
fällt dann doch das 1:0 für Manchester, als der Glacis-Goalie halbherzig aus seinem Tor kommt und
per Kopfballheber überwunden wird. Jetzt tut Glacis mehr nach vorne, aber die größte Chance der
verbleibenden ersten Hälfte ist dann doch auf der anderen Seite, als Manchester quasi mit dem
Abpfiff per Kopfball knapp über das Tor zielt. Im zweiten Abschnitt kommt es in der 60. Minute zum
etwas überraschenden Ausgleich für Glacis United, als die Manchester-Abwehr nach einem Freistoß
den Ball nicht wegbekommt und aus dem Gewühl getroffen wird. In der Folge ist plötzlich Glacis am
Drücker, und man scheitert mehrmals knapp am Führungstor - einmal rettet der Pfosten für Manchester,
einmal rettet ein Feldspieler auf der Torlinie. In der 88. Minute ist es dann aber doch Manchester
United, das die Partie für sich entscheiden kann, als der eingewechselte Lython Marquez nach einem
schönen Anspiel in die Spitze per Körpertäuschung in Schußposition kommt und die Nerven behält. So
gehen die Punkte am Ende an die Roten, die damit im Titelrennen bleiben, während Glacis mit dem
Schicksal hadern dürfte, nicht selbst als Sieger vom Platz gegangen zu sein.
Das Victoria Stadium ist aktuell das einzige Fußballstadion Gibraltars, so daß auf seiner
Spielfläche aus Kunstrasen nicht nur die Spiele der Nationalmannschaft ausgetragen werden, sondern
auch alle Spiele der drei Ligen der gibraltesischen Fußball-Pyramide, die eigentlich eine Linie
ist. Das Stadion ist als Mehrzweckanlage ausgelegt, der Fußballplatz wird von einer Laufbahn mit
sechs Spuren umkreist, wobei es in den Kurven ohne Ausbau ist, während es auf der Hauptseite eine -
teils überdachte - Haupttribüne gibt und eine komplett offene Traverse auf der Gegenseite, die
heute von null (in der ersten Hälfte) bis drei (gegen Ende der zweiten) Zuschauern genutzt wird,
während alle anderen die Haupttribüne besiedeln. Geographisch ist das Victoria-Stadium ganz im
Norden Gibraltars zu finden, wo es direkt auf die Grenze und die bei der Einreise zu überquerende
Landebahn des Flughafens folgt. Die Tage der Anlage als Nationalstadion scheinen übrigens gezählt
zu sein, denn die Nationalmannschaft soll in absehbarer Zeit - nämlich 2016 - in das noch zu
bauende Europa Point Stadium umziehen, in dem dann auch Europapokalspiele der Vereinsmannschaften
stattfinden sollen. Grund ist sicherlich nicht zuletzt, daß die akutelle Anlage mit ihrer Kapazität
von 5000 unter dem von der UEFA vorgegeben Minimum von 8000 liegt - das Europa Point Stadium, das
ganz im Süden Gibraltars entstehen soll, ist laut Planung für 10000 Zuschauer ausgelegt - das
entspräche dann etwa einem Drittel der Gesamtbevölkerung. Spiele gegen Spanien dürfte es hier
übrigens kaum geben, denn bei Europameisterschaftsqualifikationen soll man in der Gruppenphase getrennt werden,
die Gibraltar kaum überstehend dürfte, und Interesse an Freundschaftsspielen wird der spanische
Fußballverband sicherlich auch nicht haben.
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