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Der Sporting Clube Olhanense wurde am 27. April 1912 gegründet und ist einer der wenigen Vereine
Portugals, der neben den Großclubs SL Benfica, FC Porto und Sporting Clube de Portugal als Meister des Landes
geführt wird, wobei es genau genommmen der Pokalwettbewerb war, den Olhanense 1924 an die Algarve
holen konnte, wo Olhão, die Heimatstadt der Rot-Schwarzen, zu finden ist. In den letzten
Jahren lief es nicht mehr so gut bei Olhanense, man hatte nach einiger Zeit des Pendelns
zwischen den oberen beiden Ligen seit dem Abstieg aus der Eliteklasse 1975 lange nicht mehr die
Rückkehr auf die Top-Ebene geschafft und zeitweise die Ehre des vorherrschenden Teams der Algarve
an den SC Farense verloren und nach dessen Absturz darum mit dem SC Portimonense gestritten. 2009
schaffte Olhanense den Aufstieg in die Primeira Liga und ist seitdem erstklassig, aktuell
allerdings in akuter Abstiegsgefahr, so daß man heute die Punkte des Freitagsspiels gegen Vitória
Guimarães gut brauchen könnte - das gilt allerdings für die Gäste ganz genauso, die aktuell einen
Punkt hinter Nacional Funchal auf Platz sechs liegen und genau diesen einen Platz gutmachen müßten,
um ins internationale Geschäft zu kommen.
Die Gastgeber versuchen direkt in der Anfangsphase Vitória Guimarães unter Druck zu setzen
und kommen schnell zu einer ersten Torchance, die jedoch vergeben wird. In der 5. Spielminute
geht der Schuß nach hinten los, und es sind die Gäste, die in Führung gehen, nachdem Mittelstürmer
Tomané mit einem Steilpaß in den Strafraum angespielt wird und der - von Inter Mailand ausgeliehenen -
Torhüter Vid Belec das Leder zwischen den Beinen hindurch ins Tor spitzelt. Die Gastgeber stehen
jetzt natürlich unter Druck, etwas für die Offensive zu tun und versuchen das auch, bleiben jedoch
über weite Strecken der Partie erschreckend harmlos. So geht es nicht nur mit dem Spielstand von
0:1 in die Pause, sondern es bleibt bis zum Schlußpfiff dabei, obwohl Olhanese in der zweiten Hälfte
über eine halbe Stunde in Überzahl spielt, nachdem Vitórias Abdoulaye in der 59. Minute verwarnt
wird und somit vom Feld muß, da er bereits in der 44. Minute seine erste gelbe Karte gesehen
hatte.
Die offizielle Zuschauerzahl liegt knapp unter 500, aber der optische Eindruck ist, daß
eher mehr Zuschauer im Stadion sind, wobei der Großteil des Publikums auf der Haupttribüne
unterkommt. Darunter befindet sich auch ein kleines Grüppchen von aktiven Fans, die die
Mannschaften mit diversen Schwenkfahnen auf dem Platz begrüßen. Nach dem Gegentor präsentieren
sich auch die Heimfans zunächst als geschockt, und es ist erst einmal nur noch auf der Gegenseite
eine große Schwenkfahne zu sehen, auf der vielleicht 30 Vitória-Fans untergekommen sind, die
sich von 600 km Fahrstrecke am Freitagabend nicht haben abschrecken lassen, nach Olhão
zu kommen. Später werden auch die Olhanense-Supporter wieder etwas aktiver, ohne noch aus ihrer
Sicht postiven Einfluß auf das Spielgeschehen nehmen zu können.
Zum Teil trägt Olhanense seine Heimspiel im Estádio do Algarve in Faro aus, das zur Fußball
Europameischafschaft 2004 gebaut wurde und durch den Fall des SC Farense, das schon bei Fertigstellung
der Anlage in die dritte Liga abgestiegen war, ohne Heimteam dasteht. Im Falle von Olhanense wird
das Estádio do Algarve aber alles andere als gut vom Publikum angenommen, so daß der Club inzwischen
wieder größtenteils in Olhão selbst kickt, wo das 1984 gebaute Estádio José Arcanjo in
Fußwegweite von Innenstadt und Hafen zu finden ist. Es verfügt über eine, nur im oberen
Bereich überdachte Haupttribüne, die per Aufschrift verkündet, daß Olhanense "ein historischer Club
unserer Stadt" sei. Dazu kommt eine Stahlrohrtribüne auf der Gegenseite, die - im Innenraum des
eigentlichen Stadions stehend - mit bunten Plastiksitzen versehen ist und anstelle der
dahinterligenden Betontraverse verwendet wird. In einer Kurve gibt es weitere unüberdachte Sitze,
die wie die Sitze auf der Haupttribüne in den Vereinsfarben rot und schwarz gehalten sind, heute aber
nicht verwendet wird. Gespielt wird im Estádio José Arcanjo auf Naturrasen, der heute durchweicht
und schwer bespielbar ist - er mußte nach dem Dauerregen des heutigen Tages vor der Partie noch
intensiv mit Harken bearbeitet werden, um das Spiel überhaupt zu ermöglichen. Eigentlich verfügt
das Estádio José Arcanjo auch über eine Laufbahn, doch die ist inzwischen unter einem Teppich von
Kunstrasen verschwunden und könnte momentan ohnehin nicht genutzt werden - schießlich steht die
Stahlrohrtribüne auf der Gegenseite drauf...
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