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13.07.2003, Dünnefeld-Stadion Meschede, Finale Sauerlandcup |
Am heutigen Tag zieht der Sauerland Cup ins Dünnefeld-Stadion der ausrichtenden
Stadt Meschede, wo es zunächst zwischen den Amateuren von Borussia Dortmund und Hertha BSC um den dritten Platz, später zwischen der Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern und der einzigen ersten Mannschaft im Turnier, den Sportfreunden aus Siegen, in einem Regionalliga-Duell um den Turniersieg gehen soll. Nachdem der dritte Platz an Hertha vergeben ist und das Zwischenprogramm mit der Vorstellung von ein paar Island-Ponys abgewickelt wurde, kann es mit einer guten halben Stunde Verspätung losgehen. Die Sportfreunde konnten im letzten Jahr den Klassenerhalt nur durch den finanziellen Absturz der Zweitliga-Absteiger SVW Mannheim und SSV Reutlingen sichern und hoffen sicherlich auf eine von mehr Erfolg charakterisierte Spielzeit 2003/2004, während die Pfälzer wenig mit dem Abstieg zu tun hatten und am Ende auf einem hervorragenden 12. Platz in der Staffel landeten. Am 28.9. werden sich die beiden Teams am 9. Spieltag der kommenden Regionalligasaison treffen, heute geht es nominell um einen Titel - aber wohl um einen, den beiden Mannschaften als unbedeutender einschätzen dürften als drei Saisonpunkte.
In der Anfangsphase gibt es ein gar nicht mal so schwaches Spiel zu sehen, in dem die Siegener deutlich überlegen
sind - um so erstaunlicher, daß es die Pfälzer sind, die nach einer guten Viertelstunde in Führung gehen. Bei dem Tor sieht die Abwehr der Sportfreunde nicht sehr gut aus, die Koordination der Defensive wird wohl eine der Aufgaben sein, die bis zum Saisonstart zu bewältigen ist. Nach vorne spielt man jedoch recht gut und noch während des ersten Abschnitts folgt dann auch die Belohnung in Form des Ausgleichstreffers. Nach und nach wird das Spiel dann doch vom Fluch aller Testspiele ereilt und flaut zusehends ab. Am Ende kommt es zum Showdown per Elfmeterschießen - in der regulären Spielzeit hätten die Sportfreunde bereits einen Strafstoß vergeben. Nachdem die ersten acht Strafstöße verwandelt sind, nehmen sich beide Teams eine Auszeit und vergeben je einen Elfmeter, so daß auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung geht. Wer jedoch jetzt befürchtet, daß sich die Entscheidung noch lange hinziehen wird, sieht sich getäuscht: Siegen verwandelt, Lautern vergeigt - Entscheidung gefallen... So kommen die Sportfreunde Siegen zum ersten Titel der Saison, was sie trotz der Bedeutungslosigkeit des Sauerland-Cups sicher gerne als gutes Omen für die kommende Regionalligasaison werten.
Während des Spiels um Platz drei hängt eine einsame Fahne der "Desperados Dortmund" im Tornetz, kann aber
auch die Niederlage der Gelb-Schwarzen nicht verhindern - Anhänger von Hertha sind nicht zu sehen. Beim Finale ist die Situation ähnlich, das weiter angereiste Team - jetzt also die Lauterer - ist ohne sichtbaren Support da, während es durchaus Unterstützung für die Mannschaft mit regionalem Bezug - jetzt also die Siegener Sportfreunde gibt. Zahlenmäßig ist diese Unterstützung wesentlich größer - rund um den Platz sind Leute in den rot-weißen Vereinsfarben der Südwestfalen zu sehen und auch zahlreiche Transparente mit Bezug zu den Sportfreunden sind kaum zu übersehen, zum Großteil auf der dem Stadioneingang gegenüberliegenden Seite aufgehängt. Lautstarke Unterstützung gibt es dann aber doch keine - zumindest bis zum Shootout, bei dem es dann auch mal den einen oder anderen zaghaften Sprechchor von Siegener Seite gibt. Wie dem auch sei: es bleibt kaum verborgen, daß auch die Zuschauer den Wettbewerb alles andere als ernst nehmen und das Fazit der Veranstalter in der Halbzeitpause, daß das Turnier vom Publikum gut akzeptiert worden sei, darf zumindest vorsichtig in Zweifel gezogen werden.
Das Dünnefeld-Stadion ist normalerweise die Heimstadt des SSV Meschede, der bis vor kurzem noch in der
Verbandsliga spielte, inzwischen aber in die Landesliga abgerutscht ist. Auf einer Längsseite hat die Anlage ein paar Stufen zu bieten, ansonsten ist sie rundum von Bäumen und Graswällen umgeben. Hinter dem Tor findet sich das Vereinsheim, zu dem auch eine kleine Terasse zählt, von der man guten Blick auf den Platz hat. Positiv ist noch zu vermerken, daß die Anlage verkehrgünstig zwischen der Autobahnabfahrt von der BAB 46 und der Stadt gelegen ist und daß die Anlage inklusive der weitläufigen Laufbahn und Leichtathletikanlage, die dazugehört, in sehr gutem Zustand ist. Von daher empfiehlt sich das Dünnefeldstadion tatsächlich als Trainingsstandort - auch wie angepeilt zur WM 2006. Zum Ansehen von Fußballspielen ist die Anlage dagegen nicht ganz so gut geeignet, denn zum einen ist man als Zuschauer sehr weit vom Geschehen entfernt und zum anderen sind weder Sitzgelegenheiten noch Unterstandsmöglichkeiten für's Publikum vorhanden - zumindest letztere sind freilich zumindest heute bei strahlendem Sonnenschein alles andere als nötig.
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