Eintracht Sondershausen vs. Eintracht Schwerin 1:1
Eintracht Sondershausen

Eintracht Sondershausen
vs.
Eintracht Schwerin 1:1

Eintracht Schwerin

Die Oberligen
Oberliga Nordost
Letztes Spiel: SV Böblingen vs. SSV Ulm 1846 08.06.2002, Am Göldner, Relegationsspiel zur Oberliga Nordost
Nächstes Spiel:  Hertha BSC (A) vs. Dynamo Dresden

Ticket
450 Zuschauer

Am heutigen Samstag treffen sich die heimische Eintracht Sondershausen und der Namensvetter aus Am Göldner - Tribüne Schwerin zu einer Partie, die sich formal Relegationsspiel zum Verbleib in der Oberliga-Nordost nennt, aber nur bei äußerst ungünstiger Entwicklung überhaupt irgendeine Konsequenz haben wird. Sollte nicht die noch anstehende Lizenzvergabe zur Regionalliga eine erhöhte Zahl von Absteigern in den Nordostdeutschen Verband ergeben, wird sich die Partie im Nachhinein in ein Freundschaftsspiel verwandeln, so daß es wohl bei beiden Teilnehmern im kommenden Jahr weiterhin Oberligafußball zu sehen geben wird. Ganz sicher geht man letztendlich aber nur als Sieger der beiden Partien, wobei das Hinspiel mit einem 2:2-Remis endete. Da wie im Europapokal bei insgesamt ausgeglichenem Stand aus beiden Partien die mehr geschossenen Auswärtstore den Ausschlag geben, reicht den Gastgebern bereits ein 0:0- oder 1:1-Unentschieden für diese Sicherheit, während die Gäste wohl einen Sieg benötigen, sollte es nicht ein Remis mit Torfestival geben.

Beiden Mannschaften ist in der Partie deutlich anzumerken, daß man nicht wirklich damit rechnet, Am Göldner - Hintertorbereich daß das Resultat des heutigen Tageswerks noch eine Bedeutung bekommen wird. So entwickelt sich eine sehr mäßige Partie, die offensichtlich mehr an Lustlosigkeit krankt als daß man von einer Verkrampfung der Akteure sprechen könnte. Die Gastgeber zeigen sich dabei zunächst in der noch etwas besseren Verfassung, so daß der Führungstreffer nach einer guten halben Stunde als durchaus verdient bezeichnet werden darf. Nach und nach finden die Mecklenburger dann besser ins Spiel, aber letztendlich reicht es nur noch zum Ausgleichstreffer, der aufgrund der oben zitierten Auswärtstorregelung zu wenig ist, um als Gesamtsieger der beiden Spiele hervorzugehen. So muß man in Schwerin noch ein paar Tage warten, bis die Lizenzvergabe an die höherklassigen Teams voraussichtlich die endgültige Sicherheit über den Klassenerhalt bringen wird, auch wenn auf der Homepage der Schweriner schon vor den Partien von der “Relegation um die goldene Ananas” die Rede war.

Der Großteil des anwesenden Publikums steht auf der Seite der Hausherren, wobei einige Fans vor dem Spiel Transparente zur aktuellen Situtation anbringen, in denen man zwei Spieler, die das Team Am Göldner - Danke für nichts! verlassen, verabschiedet (mit offensichtlich durchaus ernstgemeinten guten Wünschen) und sich beim Nordostdeutschen Fußballverband “für nichts” bedankt. Ein paar Gästefans haben sich auch im Stadion eingefunden - der großen Distanz zwischen den Spielorten ebenso zum Trotz wie der vermuteten Bedeutungslosgkeit des Spiels - und lassen sich immer wieder mal mit “Dynamo”-Sprechchören hören, die sich auf den SG Dynamo Schwerin beziehen, der zu den Vorgängern der heutigen Eintracht zählt. Eine etwas anders lautenden Darstellung auf dieser Seite wurde übrigens vom Webmaster der Eintracht-Schwerin-Homepage korrigiert und stattdessen wie folgt skizziert:

  • 1990 Wandlung der SG Dynamo Schwerin in den PSV Schwerin. Teilnahme am DDR Pokalfinale und am Europacup der Pokalsieger.
  • 1991 Fusion des PSV Schwerin mit dem SV Grün Weiss Schwerin zum 1.FSV Schwerin
  • 1996 Gründung des FC Eintracht Schwerin durch Vorstandsmitglieder des 1. FSV Schwerin und des Schweriner SC

Weiterhin legt man in Schwerin Wert auf die Feststellung, daß man trotz des Namens Dynamo nie etwas mit “stasi oder so einem scheiß” zu tun hatte. Das geht aus diesem Namen auch gar nicht hervor, denn die Bezeichnung “Dynamo” stand allgemein für Polizei und Armee - geheim oder nicht - und diese Tradition wurde ja mit dem Namen PSV (Polizeisportverein) bis zur ersten Fusion weitergeführt. Wie dem auch sei: nach dem Ausgleichstreffer zeigen die Anhänger der Norddeutschen mit dem Zünden eines Pyros noch eine gewisse Ultramentalität.

Das Stadion am Göldner ist direkt am Kyffhäuser-Berg gelegen, wo der Legende zufolge Kaiser Barbarossa in 1000jährigem Schlaf liegt. Auf die Gefahr hin, die Ruhe des Monarchen zu Am Göldner - Tribüne im Detail stören, ist hier ein reines Fußballstadion entstanden, das teilweise etwas eigentümlich anmutet und von der benachbarten Kunstrasenanlage mit Laufbahn zu einem echten Sportzentrum gemacht wird. Ausbau findet sich hier auf zwei Seiten, wobei die Haupttribüne als Blickfang hervorsticht. Auffällig ist hier zum einen die seltsame Konstruktion, bei der die Hauptlast der Tribüne auf Stahlträgern zu ruhen scheint, die auf einer schrägen Fläche darunter ruhen und im Boden verkankert sind und nach oben hin die Sitzreihen mit ihren bunten Schalensitzen und die zugehörigen Stufen tragen. Die gesamte Tribüne ist überdacht, wobei es auf einer Seite auch noch zu einer Seitenbegrenzung gereicht hat. Weiterer Ausbau findet sich hinter einem Tor, wo mehrere Terassen zu finden sind, auf denen man das Spiel stehende verfolgen kann, die aber bei gutem Besuch nur den vorne stehenden Menschen wirklich gute Sicht ermöglichten düften, gibt es doch innerhalb der jeweiligen Terasse keinerlei Höhenunterschied mehr. Weiterhin gehört noch die Gaststätte Am Göldner zur Anlage, die heute aufgrund eines privaten Festes von den Fußballanhängern nicht genutzt werden darf.

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