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18.11.2005, Ruhrstadion, 2. Bundesliga |
Der VfL Bochum führt die Tabelle der 2. Bundesgliga vor diesem 13. Bundesligaspieltag an, aber man ist
sehr weit von Zufriedenheit und Harmonie entfernt, was vor allem daran liegt, daß der VfL nach gutem
Saisonstart zweimal in Folge nicht gewinnen konnte, zuletzt beim Aufsteiger in Siegen eine derbe 0:3-Schlappe
einstecken mußte und zusätzlich zwischendurch beim drittklassigen FC St. Pauli mit sogar 0:4 aus dem DFB-Pokal
ausgeschieden war. Blanke Nerven also beim Heimteam, dagegen befindet sich die Aachener Alemannia im Aufwind:
der letztjährige Teilnehmer an der Gruppenphase des UEFA-Cups hatte als Aufstiegsfavorit am achten Spieltag bereits sechs Punkte Rückstand
auf den heutigen Gegner, hat seither jedoch nur ein Spiel verloren und könnte jetzt mit einem Sieg im
Ruhrstadion auf einen Zähler an den VfL herankommen.
Und es dauert kaum mehr als eine Minute, bis der Anspruch der Alemannia, den Abstand auf Bochum zu verkürzen, eindrucksvoll untermauert
ist, denn man beantwortet den ersten Bochumer Angriff mit einem klassischen Konter, an dessen Ende Erik Meijer völlig frei vor dem Tor des VfL auftaucht und dem Ersatztorhüter der Bochumer - Peter Skov-Jensen tritt für den verletzten Rein van Duijnhoven an - keine Chance läßt. Diese Szene wird symptomatisch für einen Großteil der Partie, in der der VfL wild anrennt, die Alemannia jedoch mit Eleganz reagiert und teilweise mit den Bochumern umspringt wie der Torero mit dem Stier, um dann mit den Degenstößen ihrer Konter die ungestüme Bestie zu erlegen. Von entscheidender Bedeutung könnte dabei sein, daß das auch kurz nach der Halbzeit glückt, denn unmittelbar nach der Pause steht Aachen beim Spielstand von 0:2 ernsthaft unter Druck und muß dreimal hintereinander zur Ecke klären, gerade aus der dritten Ecke des VfL ergibt sich dann aber ein mustergültiger Konter, mit dem die Alemannia um ein weiteres Tor erhöhen kann. Bochum erzielt zwar noch einen Treffer, aber richtig spannend wäre es wohl nur noch mal geworden, hätte man kurz darauf die nächste Chance ebenfalls genutzt. So sind es am Ende die Aachener, die mit ihrem Treffer zum 1:4 den Schlußpunkt setzen und am Ende mit den Ohren des Stiers im Gepäck - oder prosaischer ausgedrückt den drei Zählern aus der Partie - ins Dreiländereck zurückkehren kann.
Zum Intro präsentieren die Anhänger des VfL ihre gesammelten Fahnen und Doppelhalter, während es bei der Alemannia im Eckblock ein wenig
weißen Rauch zu sehen gibt, der mit einer entsprechenden Durchsage des Bochumer Stadionsprechers mit dem Appell, derlei Unfug doch bitte zu unterlassen, gewürdigt wird. Im weiteren Verlauf zeigen die Anhänger des VfL, wie man eine eigene angeschlagene Mannschaft weiter demontieren kann. Obwohl es offensichtlich nicht am Einsatz liegt - wie oben beschrieben - schallt schon nach einer guten Viertelstunde "Wir wollen Euch kämpfen sehn!" durchs Ruhrstadion und nach einer halben Stunde gibt es dann das erste gellende Pfeifkonzert, was bei der Einwechslung des zuvor von den Fans lautstark geforderten Dariusz Wosz nur kurz unterbrochen wird. Zur Halbzeit gibt es weitere lautstarke Pfiffe und die Einwechselspieler im zweiten Abschnitt - Meichelbeck und Diagbang - werden gleich mit Pfiffen empfangen, was sicherlich der Moral auch nicht allzusehr zugute kommt. Es gibt Situationen, in denen die eigene Mannschaft mit solcherlei Aktionen zu einer Trotzreaktion motiviert werden kann, heute wird man damit eher weiter am ohnehin angekratzten Selbstvertrauen der Spieler sägen. Am Ende haben die VfL-Fans dann endgültig die Seiten gewechselt und flüchten sich in Ironie, wenn man mit dem Alemannia-Anhang "So ein Tag, so wunderschön wie heute!" zum Besten gibt.
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