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06.08.2013, Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße, Regionalliga Bayern |
Am heutigen Dienstag kommt es in der Bayerischen Landeshaupstadt zum Derby zwischen dem FC Bayern und dem TSV 1860
München. Das weckt Emotionen, auch wenn es "nur" die Zweitvertretungen der beiden Teams sind, die aufeinander treffen. Tatsächlich
handelt es sich auch um ein Aufeinandertreffen mit sportlicher Bedeutung, denn es geht nicht nur um die Vorherrschaft in der
Stadt, sondern auch um die in Bayerns höchster Spieklasse, der Regionalliga. Im Vorjahr konnten die Löwen die Staffel gewinnen,
und das heutige Spiel ist überhaupt nur möglich, weil man in den Entscheidungsspielen um den Aufstieg zur 3. Liga von
Südwest-Vertreter SV Elversberg geschlagen wurde. Auf genau diesem Weg scheint jetzt der FC Bayern zu sein, soweit man das nach
fünf Spielen bereits sagen kann, denn die zweite Mannschaft des Rekordmeisters hat nach fünf Spielen eine blütenweiße Weste und
könnte sich mit einem Sieg am heutigen Tag weiter absetzen und dabei eben vor allem die Sechz´ger distanzieren, die bei einem
Spiel weniger bereits eine Niederlage und ein Remis hinnehmen mußten.
Die Gastgeber sind in der Anfangsphase überlegen, und nach etwas mehr als einer Vierteltunde hilft ihnen eine Standardsituation, in
Führung zu gehen: Ein Freistoß ist es, den Benno Schmitz sehenswert in den Torwinkel zirkelt, wobei das Leder allerdings
nicht allzu hart geschossen ist und nicht unhaltbar erscheint. In der Folge bleibt der FC Bayern am Drücker, und es geht schließlich,
nachdem keine weiteren Treffer fallen, mit 1:0 in die Pause. Wie verwandelt kommen die Nachwuchs-Löwen aus der Pause, man läßt jetzt den
Ball laufen und bringt den FC Bayern in Verlegenheit. Mehrmals haben die Fans der Löwen den Torschrei schon auf den Lippen -
bei der klarsten Chance scheitert Andreas Neumeyer an der Querlatte. Der Ausgleich liegt also in der Luft, aber im aus ihrer Sicht
genau richtigen Moment erzielen die Bayern durch den eingwechselten Ylli Salahi ihr zweites Tor und nehmen dem TSV 1860 so den Wind
aus den Segeln, und man spielt die Partie danach bis zum Schlußpfiff von Schiedsrichter Günter Perl routiniert runter.
Das Stadion an der Grünwalder Straße wird im Volksmund "Sechz´ger" genannt, so sehr verbindet man es mit den "Blauen" - nur bei den
rivalisierenden "Roten" ist das natürlich kein opportuner Name, und so hat man die Spielstätte kurzerhand auf "Hermann-Gerland-Kampfbahn"
getauft, unter dem man sie für sich beansprucht, was man heute auch mit einer Choreographie unter dem Motto "Heimat der Amateure"
verdeutlicht wird - dabei stört den Bayern-Anhang auch nicht, daß es sich keineswegs um eine Kampfbahn, sondern um ein reines Fußballstadion
handelt. Die Löwenfans zeigen eine eigene Choreographie, allerdings erst im Verlauf der zweiten Hälfte, in der es um Sicherheitsmaßnahmen
beim Fußball geht. Dazu haben beide die Chance genutzt, reichlich pyrotechnische Artikel ins Stadion zu bringen, die immer wieder
zwischendurch abgebrannt werden und einmal aus der Gästekurve hinaus sogar für eine Spielunterbrechung sorgen. Klassischen Support in
Form von Gesang gibt es auch von beiden Seiten, und das nicht zu knapp, wobei der Sangeswettstreit am Ende knapp von den Löwen für sich
entschieden wird, die insgeamt etwas aktiver sind.
So eindeutig ist es übrigens nicht mit dem Anspruch der "Sechz´ger" auf ihre Spielstätte, denn das Stadion an der Grünwalder Straße wurde
zwar 1911 durch den TSV 1860 erbaut, mußte aber 1937 der Stadt München überlassen werden und war vor allem bis 1972 die gemeinsame
Spielstätte von Löwen und Bayern, so daß beide viele Erinnerungen mit der Anlage verbinden - der FC Bayern zog damals ins neugebaute
Olympiastadion um. Gerade eben ist das Stadion renoviert worden, wozu der Abriß und Neubau der Traversen hinter den Toren gehörte, die
weiterhin unüberdacht sind - heute bei strömenden Regen und teilweise Gewitter ein klarer Nachteil für die hier untergebrachten Löwenfans,
da die aktiven Bayern-Supporter überdacht auf der Gegentribüne vor dem Wetter geschützt sind. Darüber hinaus wurde das marode Mauerwerk
saniert und die Spielfläche erneuert. Insgesamt hat sich durch die Renovierung das Aussehen des Stadions also nicht allzu sehr verändert,
nur die Gesamtkapazität ist leicht gesunken - es dürfen nur noch 12.500 Zuschauer die Zuschauerränge bevölkern, womit ein Umzug der 1.
Mannschaft des TSV 1860 hierhin in Liga 2 nicht möglich wäre, da die DFL dafür eine Kapazität von mindestens 15.000 Plätzen vorschreibt.
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